Lebenszeichen des Terrorchefs? IS veröffentlicht angebliche Tonaufnahme von Bagdadi
Seit fast einem Jahr ist der IS-Chef abgetaucht. Immer wieder wurde Abu Bakr al-Bagdadi für tot erklärt. Doch nun verbreitet die Terrormiliz eine angebliche Audiobotschaft des Terrorfürsten.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat angeblich die erste Audiobotschaft ihres Anführers Abu Bakr al-Bagdadi nach fast einem Jahr veröffentlicht. In der am Mittwochabend über die IS-Propagandakanäle verbreiteten, knapp 55 Minuten langen Nachricht soll es der Dschihadistenführer sein, der die USA, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate für ihren Kampf gegen die Extremisten attackiert.
Er räumte Gebietsverluste in Syrien und dem Irak ein, sagte seinen Anhängern aber, sie sollten sich nicht sorgen, weil der IS auf keinen Ort beschränkt sei. Die Deutsche Presse-Agentur konnte zunächst nicht unabhängig bestätigen, ob es sich bei der Stimme auf der Aufnahme tatsächlich um die Bagdadis handelt.
IS-Zellen noch immer in Syrien aktiv
Wo sich der IS-Chef aufhält, ist unbekannt. Es kursieren immer wieder Gerüchte darüber, dass er getötet oder schwer verletzt ist. Im vergangenen Jahr hatte Russland mitgeteilt, Bagdadi sei möglicherweise bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Rakka ums Leben gekommen. Sein Tod wurde jedoch nie bestätigt.
- Trotz militärischer Erfolge: IS-Miliz zählt noch bis zu 30.000 Kämpfer in Syrien und im Irak
Der IS hat den allergrößten Teil seines früheren Herrschaftsgebiets in Syrien und im Irak mittlerweile wieder verloren. IS-Zellen sind aber noch in einigen wenigen Regionen aktiv und greifen auch immer wieder syrische Regierungstruppen an. Eine von den USA angeführte Militärkoalition machte sich den schrittweisen Sieg gegen den IS zum Ziel. Im April hatten die USA erklärt, der Einsatz in Syrien neige sich einem schnellen Ende zu und der IS sei fast "komplett zerstört".
Die letzte Audiobotschaft, die dem IS-Anführer zugeschrieben wurde, veröffentlichte die Terrororganisation im September 2017. Die Sprachnachricht vom Mittwoch fällt zusammen mit dem Opferfest Eid al-Adha, dem höchsten muslimischen Feiertag. Es blieb unklar, von wann die Aufnahme genau stammt, aber sie enthält Anspielungen auf aktuelle Entwicklungen der vergangenen Wochen.
- dpa