Ohne Nahrung und Wasser Algerien setzt hunderte Migranten in Wüste aus
Mehrere hundert Migranten wurden erneut von Algerien in der Wüste ausgesetzt – ohne jegliche Verpflegung. Zwei Menschen sind verstorben.
Algerien hat nach einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erneut mehrere hundert Migranten in der Wüste ausgesetzt. Zwei Menschen hätten nicht überlebt, schrieb der Leiter der IOM-Mission im Niger, Giuseppe Loprete, auf Twitter.
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Knapp 400 Menschen seien ohne Nahrung und Wasser "mitten im Nirgendwo" ausgesetzt worden. Der Großteil der Flüchtlinge stamme aus Guinea, weitere kämen von der Elfenbeinküste, dem Senegal und Kamerun.
UN erheben Vorwürfe gegen Algerien
Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen hatten Algerien zuletzt mehrfach vorgeworfen, illegale Migranten festzunehmen und an der Grenze zum Niger in der Wüste auszusetzen. Die Menschen müssten dann teils lange Strecken zu Fuß durch die Wüste zurücklegen.
Algeriens Innenminister Noureddine Bedoui wies die Vorwürfe bereits am Sonntag zurück. Algerien sei einer Kampagne ausgesetzt, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur APS. Algerien habe sich immer für afrikanische Migranten eingesetzt. Seit 2015 sind nach algerischen Angaben rund 27.000 Menschen in ihre Heimatländer südlich der Sahara zurückgebracht worden.