Krieg in Syrien Türkei warnt Assad vor Unterstützung der Kurden

Die Kurdenmiliz YPG und syrische Regierungstruppen könnten sich im Kampf gegen die Türkei verbünden. Jetzt warnt der türkische Außenminister Syriens Machthaber Assad mit deutlichen Worten.
Die Türkei hat die syrische Regierung vor einer Unterstützung der Kurdenmiliz YPG gegen die türkischen Streitkräfte im Norden Syriens gewarnt. "Wenn das Regime eindringt, um die YPG zu schützen oder ihren Schutz zu gewährleisten, dann kann niemand uns, die Türkei und die türkischen Soldaten stoppen", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu.
Sollten Syriens Truppen die Region dagegen von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der YPG "säubern", sei das unproblematisch.
Kurden und Assad könnten gegen die Türkei kooperieren
Die YPG und Syriens Regierung hatten zuletzt über die Entsendung regierungstreuer Kräfte in die von Kurden kontrollierte Region Afrin verhandelt. Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete am Montagmorgen, Regierungskämpfer würden die Region innerhalb weniger Stunden erreichen.
Der Ex-Vorsitzende der syrischen Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, sagte jedoch in Berlin, es sei noch keine Einigung erzielt worden. Die PYD ist eng mit der YPG verbunden.
Die Türkei will in Nordsyrien eine Pufferzone schaffen
Türkische Truppen und syrische Verbündete hatten vor einem Monat eine Offensive auf Afrin begonnen. Das Gebiet wird von der kurdischen YPG beherrscht. Die Türkei sieht in der Miliz den syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie.
In dem Bürgerkrieg steht die Türkei an der Seite der Rebellen. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Januar als "Mörder" bezeichnet.
Kompliziertes Verhältnis zwischen Syriens Machthaber und den Kurden
Die Kurden im Norden des Landes und die Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad haben ein zwiespältiges Verhältnis. In der Vergangenheit kooperierten sie vereinzelt miteinander, gleichzeitig kam es aber auch zu Zusammenstößen.
Syriens Kurden hatten sich schon unter Ex-Staatschef Hafis al-Assad über Diskriminierung beklagt. Viele von ihnen besaßen lange keine syrische Staatsbürgerschaft.
Im Laufe des Bürgerkriegs konnte die YPG in Nordsyrien riesige Gebiete einnehmen, darunter den Großteil der Grenze zur Türkei. Dort riefen die Kurden 2016 eine "Selbstautonomie" aus, die auch von der Regierung in Damaskus zurückgewiesen wurde. Zugleich ist die YPG in Syrien wichtigster Verbündeter der US-geführten internationalen Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
- dpa