"Diktator Assad ins Exil!" Experte nennt drei Bedingungen für Frieden in Syrien
Syriens
Dem Bericht zufolge würde Assad wahrscheinlich nach Moskau abgeschoben, da Russlands Präsident Wladimir Putin ein enger Verbündeter des Diktators ist. Die Exil-Lösung für Assad hat auch für den britischen Syrien-Experten Oberst Hamish de Bretton-Gordon "oberste Priorität" bei einer Friedenslösung, "weil er für den Großteil der Toten in Syrien verantwortlich ist", sagte er laut "Bild".
Flugverbotszone und Beseitigung des IS
Als zweites Element muss dem Experten zufolge eine "Flugverbotszone verhängt und eine Schutzzone geschaffen werden, damit Flüchtlinge zurückkehren können". Die dritte und wohl am schwersten umzusetzende Bedingung für eine Friedenslösung sei es, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu beseitigen.
Mit Blick auf die nach Deutschland zurollende Flüchtlingswelle sagte de Bretton zu "Bild": "Falls die deutsche Regierung diesen Plan umsetzen kann, erscheint er noch als die mögliche Lösung eines beinahe unmöglich zu lösenden Problems und könnte der syrischen Bevölkerung, die in den letzten vier Jahren so gelitten hat, etwas Hoffnung geben."
Anders als der "Bild"-Bericht über einen amerikanisch-russischen Geheimplan nahelegt, ist Russland laut Regierungssprecher Dmitri Peskow offiziell keineswegs an einer Abschiebung Assads interessiert. Ihm zufolge geht die Bedrohung in der Region allein vom IS aus. "Die einzige Kraft, die dem Widerstand entgegensetzen kann, sind die syrischen Streitkräfte", sagte er und bekräftigte damit die bisherige russische Position, dass Assad in die internationalen Bemühungen zur Niederschlagung des IS einbezogen werden müsse.
Großbritannien für vorübergehenden Verbleib Assads
Auch Großbritannien arbeitet nach Angaben der Zeitung "The Guardian" an einer neuen Syrien-Friedensinitiative. Diese sehe eine auf etwa sechs Monate befristete Regierung der nationalen Einheit vor. In der Zeit solle Machthaber Assad allerdings im Amt bleiben, während gleichzeitig sein Sicherheitsapparat abgebaut werden solle. Man sei bereit, "pragmatisch vorzugehen", sagte Außenminister Philip Hammond: "Wir sagen nicht, dass Assad und alle seine Gefolgsleute am Tag eins gehen müssen."
Hammonds Einschätzung zufolge gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass Russland oder der Iran ihre Unterstützung für das Assad-Regime bald aufgeben könnten. Andererseits sei auch keine militärische Lösung abzusehen, die zu einem eindeutigen Sieg der Rebellen oder des Assad-Regimes führen könnten. Der britische Außenminister betonte zugleich, dass weder Großbritannien noch seine Verbündeten einer Lösung zustimmen könnten, die Assad weiter an der Macht halte.