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Israel will den Gazastreifen mit einer neuen Straße zerteilen


Um Kontrolle zu behalten
Israel baut Straße quer durch den Gazastreifen

Von t-online, bm

22.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Soldaten blicken über zerstörte Gebäude des Gazastreifens (Archivbild): Israel legt eine Pufferzone mitten im Gazastreifen an.Vergrößern des Bildes
Soldaten blicken über zerstörte Gebäude des Gazastreifens (Archivbild): Israel legt eine Pufferzone mitten im Gazastreifen an. (Quelle: Jim Hollander/imago-images-bilder)
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Mit einer neuen Straße will Israel das Gebiet verteidigen und seine Feinde angreifen. Das Bauprojekt ist möglicherweise Teil eines größeren Plans.

Die israelische Armee baut eine neue Straße im Gazastreifen, die den Norden vom Süden trennt. Analysten befürchten langfristige Hindernisse für die Lösung des Konflikts, schreibt der "Spiegel". Die rund acht Kilometer lange Straße führt vom israelischen Nahal Oz Richtung Westen durch den Gazastreifen fast bis ans Mittelmeer. So wolle Israel zwischen dem Norden und dem Rest des Gebiets eine Pufferzone einrichten, "um das Gebiet zu verteidigen, den Feind zu attackieren und die Fortbewegung von Süd nach Nord zu verhindern", zitiert der "Spiegel" einen Kommandeur der israelischen Armee.

Israel hatte besetztes Gebiet bereits in der Vergangenheit zerteilt, um es besser kontrollieren zu können, etwa im Westjordanland. Diese Vorgehensweise könnte sich nun wiederholen. Die Straße sei zurzeit noch eine Geröllpiste, soll laut "Spiegel" aber bald asphaltiert werden. Entlang der Straße gebe es kein einziges unbeschädigtes Gebäude mehr.

Es könnte noch weitere ähnliche Einschnitte durch den Gazastreifen gebe, sagte Eyal Weizman dem "Spiegel". Er ist der Direktor der Menschenrechtsorganisation Forensic Architecture. Mit Straßen nördlich von Rafah und zwischen Chan Junis und Deir al-Balah könnte Israel den Gazastreifen "wie eine Salami" zerteilen.

Diese Zerteilung könnte damit zusammenhängen, dass Israels Regierung darüber nachdenkt, den Gaza-Streifen in von Palästinensern verwaltete Zonen einzuteilen. "Wir suchen nach den richtigen Leuten für das Vorhaben", sagte ein israelischer Regierungsvertreter am Donnerstag. Es gehe um solche, die keine Verbindung zur radikal-islamischen Hamas hätten. Sie dürften auch nicht mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, die das West-Jordanland verwaltet, verwoben sein.

Die Hamas kritsiert Israels Plan

"Klar ist, dass das Zeit braucht. Keiner wird sich melden, wenn er damit rechnen muss, dass die Hamas ihm eine Kugel in den Kopf schießt", sagte der Vertreter. Der Plan könne umgesetzt werden, wenn die Terrororganisation Hamas besiegt und keine Gefahr mehr für Israelis und Einwohner von Gaza mehr darstelle.

Die Hamas erklärte, der Plan laufe auf eine Wiederbesetzung des Gazastreifens hinaus. "Wir gehen davon aus, dass das Projekt unsinnig und zum Scheitern verurteilt ist", sagte Sami Abu Zuhri von der Hamas.

"Jeder, der am 7. Oktober beteiligt war oder diesen nicht verurteilt hat, wird bei dem Vorhaben keine Rolle spielen", sagte der israelische Regierungsvertreter. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO), eine Dachorganisation der Palästinenser, lehnte den Plan ebenfalls ab: "Alle israelischen Versuche, die geografischen oder demografischen Koordinaten in Gaza zu ändern, werden keinen Erfolg haben", sagte Walle Abu Jusef von der PLO.

Verwendete Quellen
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