Drei-Punkte-Plan für Frieden Ist das die Lösung für den Gaza-Krieg?
Seit dem 7. Oktober herrscht Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Ägypten hat nun offenbar eine Idee, um die Kämpfe zu beenden.
Ägypten hat arabischen Medienberichten zufolge einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Das berichtet der saudische Fernsehsender Aschark News.
In der ersten Phase gehe es darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug sollte Israel 120 palästinensische Gefangene freilassen. Auf beiden Seiten sollte es sich dabei um Frauen, Kinder unter 18 Jahren und ältere, kranke Menschen handeln. Der Bericht bezog sich auf "informierte Quellen", die nicht näher ausgeführt wurden.
Palästinensergruppen sollen "Spaltung beenden"
In der zweiten Phase ginge es darum, einen nationalen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens herzustellen. Ziel sei es, die "Spaltung zu beenden" und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas.
Die dritte Phase sehe einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen vor. Zum Schluss sieht der Plan den Angaben zufolge einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen vor. Gleichzeitig müsste es allen Vertriebenen ermöglicht werden, zu ihren Wohnorten zurückzukehren.
Bisher gibt es keine offizielle Reaktion aus Ägypten oder von der Hamas zu dem Bericht.
Israel will Ägyptens Plan prüfen
Laut einem Bericht der "Jerusalem Post" will Israels Kriegskabinett will an diesem Montag über den Vorschlag Ägyptens beraten. Israelische Beamte bestätigten laut der Zeitung "Times of Israel" zuvor, dass Ägypten einen neuen Vorschlag für eine Feuerpause und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Gazastreifen unterbreitet habe.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings am Sonntag, man werde bis zum vollständigen Sieg über die islamistische Hamas weiterkämpfen. Das sei der einzige Weg, um die Hamas zu eliminieren, alle Geiseln zurückzubringen und sicherzustellen, dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt.
Hamas-Führung reiste offenbar nach Ägypten
Der Anführer der islamistischen Terrororganisation Hamas, Ismail Hanija, war zuvor mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten. Dem Bericht von Aschark News zufolge ist er am Samstag wieder zurück nach Katar gereist. Er ist eine der wichtigsten Führungsfiguren der Hamas. Er lebt in Katar.
Berichten zufolge soll die im Exil lebende politische Hamas-Führung bereits hinter dem Rücken der beiden Hamas-Anführer im Gazastreifen, Jihia Sinwar und Mohammed Deif, Gespräche führen, wie der Gazastreifen und das Westjordanland nach Ende des Krieges regiert werden.
Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas Ende November auf eine mehrtägige Feuerpause im Gaza-Krieg geeinigt, was zur Freilassung von Geiseln und zur Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen führte.
- Nachrichtenagentur dpa