Nato-Treffen in Ramstein Lambrecht: "Keine deutschen Alleingänge"
Deutschland will die Ukraine im Krieg gegen Russland mit schweren Waffen unterstützen. Zögerlichkeit sieht Verteidigungsministerin Lambrecht in der Regierung nicht – vielmehr habe man in Absprache gehandelt.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat den Vorwurf einer zögerlichen deutschen Unterstützung für die Ukraine zurückgewiesen. "Wir haben immer in Abstimmung mit den Alliierten unsere Entscheidung getroffen", sagte sie am Dienstag auf dem US-Militärstützpunkt im pfälzischen Ramstein. "Sobald klar war, andere liefern bestimmte Systeme, unterstützen wir sie dabei, wir liefern ebenfalls, das ist unser Weg, keine deutschen Alleingänge."
Lambrecht hatte zuvor die Ausbildung ukrainischer Soldaten an Artilleriesystemen auf deutschem Boden angekündigt. Zudem erlaubt die Bundesregierung eine Lieferung von Gepard-Panzern aus Beständen der Industrie an Kiew. "Der Gepard ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht, um den Luftraum zu sichern vom Boden aus", meinte sie. "Wenn die Ukraine jetzt ganz dringend solche Flugabwehrsysteme braucht, sind wir bereit, sie zu unterstützen." Lambrecht nahm in Ramstein an einer von den USA initiierten Ukraine-Konferenz teil.
"Wir Deutschen sind dazu bereit"
Gegenstand der Beratungen sei "jetzt schnell zu liefern, aber auch dafür zu sorgen, dass die ukrainische Armee mittel- und langfristig in der Lage ist, sich und die Bevölkerung zu verteidigen", sagte Lambrecht. "Wir werden alle Möglichkeiten weiter ausloten, wie wir weiter die Ukraine unterstützen können." Es gehe darum, Solidarität ganz konkret zum Ausdruck zu bringen. "Wir Deutschen sind dazu bereit, wir waren dazu bereit und werden das auch in Zukunft sein."
Auf Einladung der USA beraten Vertreter zahlreicher Länder in Ramstein über den Ukraine-Krieg. Zur Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin rund 40 Staaten eingeladen. Zu den Teilnehmern zählt auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Gespräche über Verteidigungsbedarf der Ukraine
Ein Ziel der Beratungen sei die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine, hieß es. US-Angaben zufolge soll es etwa um den Verteidigungsbedarf der Ukraine gehen –über den aktuellen russischen Angriffskrieg hinaus.
- Nachrichtenagentur dpa