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Gastgeber der Klimakonferenz sieht schwierige Verhandlungen


"Man hat kaum noch Zeit"
Klimakonferenz: Gastgeber erwartet schwierige Gespräche

Von dpa
24.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Klima-Demonstration in Berlin: In einer Woche startet die Klimakonferenz in Glasgow.Vergrößern des Bildes
Klima-Demonstration in Berlin: In einer Woche startet die Klimakonferenz in Glasgow. (Quelle: Michele Tantussi/Reuters-bilder)

Die Staaten der Welt stehen vor schwierigen Verhandlungen, sagt der Gastgeber der Klimakonferenz in Schottland. Bei der vorherigen Konferenz in Paris seien viele Fragen offen geblieben.

Der britische Gastgeber der Weltklimakonferenz COP26 hält das Ringen in Glasgow um schärfere Klimamaßnahmen für schwieriger als die Einigung auf das Pariser Klima-Abkommen. "Was wir in Glasgow schaffen wollen, ist wirklich schwierig", sagte der designierte COP-Präsident, Alok Sharma, dem "Guardian" (Samstag). "Es ist brillant, was in Paris geschafft wurde, es war ein Rahmenabkommen, aber viele der Details wurden offen gelassen."

In Paris hatten sich 2015 mehr als 190 Staaten auf das Ziel geeinigt, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen.

"Man hat kaum noch Zeit"

Dazu sollten alle Länder Aktionspläne auflegen. In Glasgow wollen ab Sonntag rund 200 Staaten zwei Wochen lang beraten. "Das ist auf vielen Ebenen definitiv schwieriger als Paris", sagte Sharma.

"Es ist, als sei man in einer Prüfung am Ende bei den schwierigsten Fragen angekommen, und gleichzeitig hat man kaum noch Zeit." Man werde die Pläne am 1,5-Grad-Ziel messen. Mit den aktuellen Plänen steuert die Welt einem UN-Bericht zufolge auf 2,7 Grad Erderwärmung zu.

Klimaschützer fordern entschlosseneren Einsatz

Klimaschützer aus ärmeren Weltregionen forderten vor der Klimakonferenz von reichen Ländern wie Deutschland einen entschlosseneren Einsatz gegen die Klimakrise. Sie müssten ihre CO2-Emissionen drastisch verringern und mehr Geld zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels in ärmeren Ländern bereitstellen, sagten Aktivisten von Fridays for Future aus Kenia, Mexiko und den Philippinen der Deutschen Presse-Agentur.

Die versprochenen 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in ärmeren Ländern reichten nicht und würden nicht einmal bereitgestellt, monierte Mitzi Jonelle Tan aus den Philippinen.

Greta Thunberg reist nach Glasgow

"Wandel kommt, wenn Menschen Wandel verlangen", sagte die prominenteste Fridays-for-Future-Vertreterin Greta Thunberg am Wochenende in einem Interview der BBC. "Deshalb können wir nicht erwarten, dass alles bei diesen Konferenzen passiert."

Die 18-jährige Schwedin wird mit anderen Aktivisten nach Glasgow reisen. "Ein Erfolg wäre es, wenn die Menschen endlich beginnen, die Dringlichkeit der Situation verstehen, und wirklich realisieren, dass wir einer existenziellen Krise gegenüberstehen", sagte Thunberg.

"Es geht nicht nur um finanzielle Hilfen"

Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, rief Deutschland auf, sich aktiver für Klimaschutz in Asien, Afrika und Lateinamerika einzusetzen. "Es geht nicht nur um finanzielle Hilfen, sondern auch um Diplomatie", sagte Birol der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

Außerdem müsse die kommende Bundesregierung die erneuerbaren Energien schneller ausbauen und Kohlekraftwerke zügiger stilllegen. "Wenn man an Schwellenländer appelliert, auf den Kohlestrom zu verzichten, dann sollte auch Deutschland offiziell bestätigen, vor 2038 auszusteigen."

Saudi-Arabien will bis 2060 klimaneutral werden

Der weltweit führende Ölexporteur Saudi-Arabien versprach, bis zum Jahr 2060 klimaneutral zu werden. Der CO2-Ausstoß solle dafür bis 2030 jährlich um 278 Millionen Tonnen verringert werden, sagte Kronprinz Mohammed bin Salman in Riad am Samstag. Für Investitionen rund um das Klima seien umgerechnet 160 Milliarden Euro geplant.

So will der Wüstenstaat in den nächsten 20 Jahren zehn Milliarden Bäume pflanzen. In einem ersten Schritt würden in dem Königreich im Rahmen der Saudi Green Initiative 450 Millionen Bäume gepflanzt, sagte Kronprinz Mohammed.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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