Umstrittene Reform Kolumbien führt lebenslange Haft für Vergewaltiger ein
Kolumbiens Präsident Iván Duque hat eine lebenslange Haftstrafe bei Vergewaltigung und Kindstötung eingeführt. Die Opposition kritisiert die Verfassungsreform.
Vergewaltigern und Kindsmördern drohen bei einer Verurteilung in Kolumbien künftig lebenslange Haftstrafen. Präsident Iván Duque setzte am Mittwoch eine Verfassungsreform in Kraft, die erstmals lebenslange Gefängnisstrafen erlaubt. Durchschnittlich werden in Kolumbien täglich fast zwei Kinder ermordet.
"Heute sagt Kolumbien 'Nein' zu jenen Verbrechern, die versuchen, die Zartheit, Unschuld und Prinzipien unserer Kinder zu verletzen", sagte Duque. Vor der Reform waren lebenslange Haftstrafen in Kolumbien gemäß Verfassung verboten, die Maximalstrafe betrug 60 Jahre Gefängnis.
Mehr als 22.000 Kinder sexuell misshandelt
In dem lateinamerikanischen Land wurden im Jahr 2018 nach offiziellen Angaben mehr als 22.000 Minderjährige Opfer eines Sexualverbrechens. In Deutschland waren in im gleichen Jahr knapp 14.500. 708 Kinder starben durch Gewalt in Kolumbien. Zwischen Januar und Mai dieses Jahres wurden den Angaben zufolge fast 6.500 Kinder sexuell misshandelt.
Kritik an der Verfassungsreform kam von Oppositionsvertretern und Experten. Sie argumentieren, dass härtere Strafen nicht automatisch zu einem Rückgang an Kriminalität führen.
- Nachrichtenagentur AFP