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Donald Trump: Kündigte er das Atomabkommen, nur um Obama zu ärgern?


Brisanter Medienbericht
Trump kündigte Atomabkommen wegen Obama

Von afp, dpa, dru

Aktualisiert am 15.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump und Barack Obama: Beiden gemeinsam ist eine tiefe Abneigung gegen die Politik des anderen.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und Barack Obama: Beiden gemeinsam ist eine tiefe Abneigung gegen die Politik des anderen. (Quelle: Carlos Barria/reuters)

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben ein gefährliches Ausmaß angenommen. Ausgelöst wurde der Konflikt offenbar nur durch eine Laune des amtierenden US-Präsidenten.

Erneut sind geheime Einschätzungen des früheren britischen Botschafters Kim Darroch zu Donald Trump an die Öffentlichkeit gelangt. Und erneut haben sie es in sich: Denn angeblich zog sich der US-Präsident im Mai 2018 vor allem deshalb aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurück, um seinem Vorgänger Barack Obama eins auszuwischen. Das berichtet die britische Zeitung "Mail on Sunday".

Darroch notierte demnach in seinen vertraulichen Depeschen, die US-Regierung setze "auf einen Akt des diplomatischen Vandalismus, anscheinend aus ideologischen und persönlichen Gründen – es war Obamas Deal". Der damalige britische Außenminister Boris Johnson war zu jener Zeit nach Washington gereist, um Trump davon zu überzeugen, nicht aus dem Atomabkommen auszusteigen.

Mit dem Wiener Atomabkommen von 2015 sollte verhindert werden, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug sollten Sanktionen und Handelsbarrieren des Westens fallen. Das Atomabkommen gilt als eines der wichtigsten, wenngleich auch als eines der umstrittensten internationalen Abkommen während der Präsidentschaft von Barack Obama. Trump verkündete dann im Mai 2018 einseitig den Ausstieg der USA aus der Vereinbarung. Die US-Regierung verschärfte ihre Sanktionen. Als Reaktion hält sich der Iran nicht mehr an alle Auflagen.

"Keine Strategie für den 'Tag danach'"

In seinem Bericht schrieb Darroch weiter, in Trumps Team herrsche Uneinigkeit über die Entscheidung. Er kritisierte zudem, das Weiße Haus habe keine langfristige Strategie für die Zeit nach dem Ausstieg. Es gebe keine "Strategie für den 'Tag danach'", schrieb Darroch. Zudem scheine es keinen Plan zu geben, sich an die Partner und Verbündeten in Europa oder der Region zu wenden.

US-Außenminister Mike Pompeo habe sich während der Gespräche mit Johnson von Trump "subtil distanziert", indem er durchgehend von der "Entscheidung des Präsidenten" gesprochen habe. Pompeo habe angedeutet, er habe erfolglos versucht, Trump umzustimmen.


Kim Darroch war am Mittwoch zurückgetreten, nachdem die "Mail" geheime Depeschen veröffentlicht hatte, in denen er US-Präsident Donald Trump als "inkompetent" und "unsicher" charakterisiert hatte. Der Vorfall löste einen diplomatischen Schlagabtausch zwischen Washington und London ausTrump bezeichnete den britischen Botschafter unter anderem als "dummen Kerl" und "aufgeblasenen Deppen" und kündigte die Zusammenarbeit mit ihm auf, weil er die US-Regierung als "unfähig" bezeichnet hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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