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Nordkorea-Gipfel: Singapur – Vom Vergnügungspark zur politischen Weltbühne


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Gipfelort Singapur
Vom Vergnügungspark zur politischen Weltbühne


Aktualisiert am 11.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Die Skyline von Singapur: Der Koreagipfel zwischen Trump und Kim Jong Un ist für den Stadtstaat eine willkommene Werbung.Vergrößern des Bildes
Die Skyline von Singapur: Der Koreagipfel zwischen Trump und Kim Jong Un ist für den Stadtstaat eine willkommene Werbung. (Quelle: dpa)

Singapur ist international vor allem für seinen Reichtum und als Vergnügungspark bekannt. Mit dem Koreagipfel wagt der Zwergstaat einen Schritt in Richtung ganz große Politik.

Monatelang haben sie darum gerungen. Zwischenzeitlich sah es gar so aus, als würde das große Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ins Wasser fallen. Doch nun befinden beide sich in Singapur und warten auf das erste Aufeinandertreffen am Dienstagmorgen um 9 Uhr Ortszeit, mitten in der Nacht deutscher Zeit.

Dabei trennt sie nur ein Katzensprung voneinander, denn Singapur ist kleiner als Hamburg oder Berlin. Kim bezog Quartier im Luxushotel St. Regis direkt an der berühmten Einkaufsstraße Orchard Road unweit des Botanischen Gartens der Stadt. Keinen Kilometer entfernt haben Donald Trump und seine Entourage sich im nicht minder luxuriösen Shangri-La-Hotel niedergelassen. Das Treffen wiederum findet in einem dritten Luxushotel statt: Dem Capella auf der Insel Sentosa.

Trump, Kim und Singapur befürworten die Todesstrafe

Der Staat Singapur selbst ist eine Insel vor der malaysischen Küste und gilt als kleinstes Land Südostasiens. Die Luftfeuchtigkeit liegt zurzeit bei knapp 70 Prozent, die Temperaturen bei hochsommerlichen 30 Grad. Einen kühlen Kopf zu behalten, dürfte angesichts dieses Klimas nicht leicht werden. Bisher ist Singapur keiner der klassischen Tagungsorte der internationalen Diplomatie, dennoch konnte sich Singapurs Premierminister Lee Hsien Long als Gastgeber für das Großereignis durchsetzen.

Zum einen gilt der Stadtstaat als politisch neutral. Auf dem kleinen Territorium finden sich Botschaften beider Gipfelländer. Zum anderen ist Singapur für seine Sauberkeit und Sicherheit bekannt. Verstöße gegen die strengen Gesetze werden hart bestraft. Die Todesstrafe wird bis heute verhängt und ausgeführt. Was für einige Staatenlenker – insbesondere der westlichen Welt – ein No-Go ist, schreckt Trump nicht ab. Er gilt als Befürworter – ebenso wie Kim Jong Un.

Zum Gipfel werden die Sicherheitsvorkehrungen zusätzlich hochgeschraubt: Ein massives Polizeiaufgebot, teils mit Sicherheitskräften aus anderen Staaten, soll die Veranstaltung schützen. Straßen werden gesperrt, Barrikaden aufgebaut. Dazu wurde rund um das Capella-Hotel eine Sicherheitszone mit beschränktem Zutritt eingerichtet. Die absolute Sicherheit der Gäste soll einen zweistelligen Millionenbetrag kosten – für Singapurs Führung eine Investition in die Zukunft.

Der Gipfel ist Werbung für den Zwergstaat

Schon jetzt gilt der winzige Inselstaat als eines der reichsten und teuersten Länder der Welt. Neben Hongkong ist Singapur außerdem einer der wichtigsten Finanzplätze Asiens. Touristen aus aller Welt strömen das ganze Jahr über millionenfach in den Stadtstaat im indischen Ozean. Die Wirtschaft boomt. Und das soll auch so bleiben. Der Gipfel ist die beste Werbung für Singapur, das bisher vor allem als riesiger Vergnügungspark bekannt ist.

Für Kim ist eine Annäherung deshalb interessant, weil Singapur jahrelang ein wichtiger Wirtschaftspartner für Nordkorea war – dann kamen die Sanktionen wegen des Atomprogramms, um das es beim Gipfeltreffen im Wesentlichen gehen soll. Damit verbunden geht es um den Frieden mit Südkorea und dem Rest der Welt, der sich von Kims Atomtests bedroht fühlt.

Sentosa, so heißt die idyllische Insel, auf der Trump und Kim sich treffen werden. Sentosa heißt Frieden. Diesen Namen trägt die Insel erst seit 1972. Vorher war das kleine Eiland, das heute neben Luxushotels und einem Vergnügungspark auch Golfplätze beherbergt, als Pulau Belakang Mati bekannt. Die Insel, wo der Tod von hinten kommt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • dpa
  • ZDF heute – Eliteeinheiten, Barrieren, Luftraum dicht
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