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Umfrage: Viele Experten sehen Weltkrieg bis 2035 – Einsatz von Atomwaffen


US-Institut veröffentlicht Umfrage
So bald rechnen Experten mit einem Weltkrieg

Von t-online, wan

Aktualisiert am 06.03.2025 - 08:32 UhrLesedauer: 3 Min.
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Hiroshima nach dem Abwurf einer Atombombe 1945: Droht in Zukunft ein dritter Weltkrieg? (Archivfoto) (Quelle: imago-images-bilder)
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Ein Weltkrieg in den nächsten zehn Jahren ist laut Experten nicht unwahrscheinlich. Auslöser könnte der Disput um Taiwan sein.

Das US-amerikanische Institut Atlantic Council hat 357 Experten der internationalen Politik von seinem "Scowcroft Center for Strategy and Security" befragen lassen, wie die Welt in zehn Jahren aussehen könnte. Das Ergebnis des "Global Foresight 2025" ist niederschmetternd: So sehen 40 Prozent der Experten es als gegeben an, dass es in den nächsten zehn Jahren zu einem Weltkrieg kommen wird.

Das Institut hatte diese Frage zum ersten Mal in seiner jährlichen Umfrage gestellt. Zwar sehen 59,9 Prozent noch keinen Krieg zwischen den Großmächten. Aber 48 Prozent halten den Einsatz von Atomwaffen bis 2035 für wahrscheinlich und 45 Prozent gehen davon aus, dass ein solcher Konflikt auch im All ausgetragen wird.

Die größte Herausforderung für die Welt ist für die internationalen Experten, die vom Institut befragt wurden, die Klimakrise. Krieg steht auf Platz zwei, ein Rückgang des Welthandels wegen nationaler Alleingänge auf Platz drei.

Die größte Gefahr für einen globalen Konflikt geht den Befragten zufolge von den USA und China aus. Auslöser könnte ein Einmarsch chinesischer Truppen in Taiwan sein. 65 Prozent sehen eine solche Übernahme in den kommenden Jahren als wahrscheinlich an. Noch vor einem Jahr sahen die meisten Befragten die Wahrscheinlichkeit bei 50/50. Von den Experten, die einen Weltkrieg für wahrscheinlich halten, sehen 79 Prozent bis 2025 einen militärischen Konflikt zwischen China und Taiwan kommen.

45 Prozent sehen Krieg zwischen Russland und der Nato

China erhebt Ansprüche auf Taiwan und sieht es als Teil seines Staates an. Taipeh hingegen pocht auf seine Unabhängigkeit. Die USA haben bislang Taiwan mit massiver Militärhilfe unterstützt. Der "Taiwan Relations Act" von 1979 verpflichtet die USA dazu. Er besagt auch, dass die USA jede Bedrohung Taiwans als eine ernste Angelegenheit für ihre eigenen Interessen betrachten würden.

Dass es zwischen Russland und der Nato in den nächsten zehn Jahren zu einem Krieg kommt, halten 45 Prozent für sehr möglich, 13 sind unentschieden, 41 Prozent sagen nicht oder eher nicht. In der Studie vor einem Jahr waren 60 Prozent noch der Ansicht, dass es keinen Krieg geben wird.

Block aus China, Russland, Iran und Nordkorea

Die Experten gehen davon aus, dass die nähere Zukunft von zwei geopolitischen Blöcken bestimmt wird. Der eine besteht aus China, Russland, dem Iran und Nordkorea, der andere aus den USA und deren Verbündeten. In der Umfrage kam zutage, dass der Iran oder Russland die Staaten sein dürften, die am ehesten Atomwaffen einsetzen werden. Dennoch glaubt eine knappe Mehrheit von 51 Prozent, dass es keinen Einsatz geben wird.

Noch sehen 71 Prozent der – zu einem großen Teil in den USA tätigen – Experten, dass die Vereinigten Staaten die wichtigste Militärnation bleiben werden. Fast zwei Drittel sehen auch bei Technologie eine Führungsrolle der USA.

Die Befragten malen auch ein düsteres Bild, was die Zukunft der Demokratie angeht. Knapp die Hälfte rechnete damit, dass sich die derzeitige "demokratische Rezession" verschlimmern und zu einer "demokratischen Depression" werden würde, während nur 17 Prozent stattdessen eine "demokratische Renaissance" erwarteten. Die restlichen 37 Prozent gingen davon aus, dass der Zustand der Demokratie weltweit in etwa so bleiben wird wie heute, mit einigen ermutigenden Fortschritten, aber auch erheblichem Gegenwind und Rückschritten.

Die Antworten der Experten wurden zwischen dem 15. November und dem 2. Dezember gesammelt, vor der Amtseinführung von Donald Trump und vor seinen außenpolitischen Äußerungen zu Friedensmöglichkeiten in der Ukraine. Diese Entwicklungen werden sich erst in der nächsten Befragung widerspiegeln. Die Befragten kommen aus 47 Ländern, sie arbeiten in akademischen Einrichtungen, Regierungsbehörden, privaten Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), internationalen Organisationen und Denkfabriken.

Verwendete Quellen
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