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Schweden: Völkermord und Sklaverei – Frau verurteilt


Beteiligung an Völkermord
Hielt Jesiden als Sklaven: Frau in Schweden verurteilt

Von afp
11.02.2025 - 19:26 UhrLesedauer: 2 Min.
Die zerstörte Stadt Sindschar im Nordirak: Hier lebten vor allem Jesiden.Vergrößern des Bildes
Die zerstörte Stadt Sindschar im Nordirak: Hier lebten vor allem Jesiden. (Quelle: xYayimagesx via imago-images.de)
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Ein Gericht in Schweden hat eine Frau verurteilt. Sie soll sich an Kriegsverbrechen in Syrien beteiligt haben – auch, in dem sie Kinder versklavte.

Ein schwedisches Gericht hat eine Frau wegen des Vorwurfs, in ihrem Haus in Syrien jesidische Frauen und Kinder als Sklaven gehalten zu haben, zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in Stockholm befand die 52-Jährige am Dienstag des Völkermords, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen für schuldig.

Angesichts der Verbrechen wäre auch eine 16-jährige Haftstrafe möglich gewesen. Das Gericht berücksichtigte beim Strafmaß nach eigenen Angaben jedoch eine frühere Verurteilung. 2022 war die Frau bereits zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil sie die Rekrutierung ihres zwölf Jahre alten Sohnes als Kindersoldat der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zugelassen hatte.

Sechs der Opfer waren Kinder

Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Staatsanwältin Reena Devgun sprach von "sehr, sehr schweren Verbrechen" und sagte, sie werde wahrscheinlich Berufung einlegen. Dem Gericht zufolge umfasst der Fall neun Jesiden, von denen sechs zum Tatzeitraum Kinder waren.

Die Kläger waren bei Angriffen auf kurdischsprachige jesidische Dörfer, die im August 2014 in Sindschar im Irak begannen, vom IS gefangen genommen worden. Ihre männlichen Verwandten wurden hingerichtet, die weiblichen wie tausende andere verschleppt. Nach etwa fünf Monaten in Gefangenschaft kamen sie in das Haus der heute 52 Jahre alten Schwedin. Diese habe die Jesiden gefangen gehalten und "als ihr Eigentum" behandelt, indem sie sie als Sklaven gehalten habe, hieß es vom Gericht.

Auch Deutschland kennt Gewalttaten als Völkermord an

Die Frau, die in einer christlichen irakischen Familie in Schweden aufwuchs, jedoch zum Islam konvertierte, habe die Jesiden gezwungen, "praktizierende Muslime" zu werden. Jesiden üben ihre eigene Religion aus. Die 2013 mit ihren Kindern nach Syrien gereiste Schwedin habe die Jesiden zudem als "Ungläubige" oder "Sklaven" beschimpft. Die Frau habe die Absicht des IS unterstützt, "eine religiöse Gruppe zu vernichten". Der Anwalt der Frau sagte, sie habe noch nicht entschieden, ob sie Berufung einlegen wolle.

Der Bundestag hatte die Gewalttaten gegen die Jesiden im Irak vor zwei Jahren als Völkermord anerkannt. In Deutschland leben rund 250.000 Menschen mit jesidischen Wurzeln – es ist die größte jesidische Diaspora in Europa.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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