Trumps Grönland-Forderung Kremlsprecher: Beobachten "dramatische Entwicklung" sehr genau
Bereits vor seiner Amtseinführung löst der designierte US-Präsident Donald Trump Empörung in Grönland aus. Auch der Kreml beobachtet den Rechtspopulisten genau.
Der Kreml hat die Drohungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, Grönland anzuschließen, aufmerksam beobachtet. Dies teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag mit. "Wir verfolgen diese ziemlich dramatische Entwicklung der Situation sehr genau", sagte er.
Die Arktis sei für Russland ein Gebiet von nationalem Interesse, fügte Peskow hinzu. Er betonte, dass Russland in der Region präsent sei und dies auch bleiben werde. Zudem schlug er vor, die Bevölkerung Grönlands zu befragen, welchem Land sie angehören wolle.
Trump hatte am Dienstag seine Drohung erneuert, das rohstoffreiche Grönland zu annektieren und dabei ein militärisches Vorgehen nicht ausgeschlossen. Mehr dazu lesen Sie hier. Dänemark drohte er zudem mit hohen Zöllen, sollte das Land das autonome Gebiet nicht aufgeben. Am selben Tag reiste Trumps Sohn Donald Trump Jr. nach Grönland und gab an, es handele sich um eine touristische Reise.
Kallas fordert Respekt für Grönlands Autonomie
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wies diese Drohungen zurück und forderte Respekt für die territoriale Integrität und Souveränität Grönlands. "Grönland ist ein Teil von Dänemark", sagte Kallas am Donnerstag in Brüssel.
Grönland war im 18. Jahrhundert von Dänemark kolonisiert worden und hat seit 1979 Autonomiestatus. Das Territorium ist reich an natürlichen Ressourcen wie Öl, Gas, Gold und Uran. Bei Trumps Überlegungen dürfte auch die strategische Lage der Insel eine Rolle spielen, auf der sich bereits ein US-Militärstützpunkt befindet.
Kallas reist am Donnerstag zu einem Treffen der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Es ist das letzte Treffen dieser Art vor dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa