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Assad-Regime gestürzt: Syrer stürmen Präsidentenpalast – erstaunliche Entdeckung


Gewaltherrscher
Syrer stürmen Assads Gemächer – und machen Entdeckung

Von t-online, cc

Aktualisiert am 09.12.2024Lesedauer: 3 Min.
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Videos zeigen zahlreiche Luxusautos in Assads Garage: Aufständische haben den Präsidentenpalast gestürmt und geplündert. (Quelle: t-online)
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Syrien ist vom Gewaltregime Baschar al-Assads befreit. Die Menschen feiern – und stürmen die Paläste des Diktators. Dort machen sie erstaunliche Funde.

Nach dem Sturz des Assad-Regimes sind am Sonntag überall im Land die Menschen in Syrien auf die Straßen gegangen und haben die neu gewonnene Freiheit gefeiert. Zuvor hatten islamistische Rebellen der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen die Hauptstadt Damaskus eingenommen und Diktator Baschar al-Assad zur Flucht ins Ausland gezwungen.

Die Menschen stürmten daraufhin in vielen Städten Syriens nicht nur die Gefängnisse, in denen immer noch zahlreiche Oppositionelle inhaftiert waren. Sie drangen auch in die Residenzen des Gewaltherrschers ein und plünderten diese zum Teil. Was sie dort zu sehen bekamen, dürfte viele von ihnen erstaunt haben. So fanden die Menschen etwa im Präsidentenpalast in Damaskus Hallen groß wie Fußballfelder vor, in denen Assad und seine Entourage ihre Gäste empfingen. Der Palast ist mit edelsten Materialien ausgestattet.

Auch in die Privatgemächer des syrischen Autokraten drangen die Bürger ein, wie Videoaufnahmen zeigen, die viele von ihnen mit dem Smartphone machten, während sie den Palast inspizierten. Dabei stießen einige auf private Gegenstände, die die Assad-Familie bei ihrer Flucht aus Damaskus offenbar zurückgelassen hatte. Unter anderem fanden sich zahlreiche Fotoalben, in denen private Aufnahmen von Baschars Vater Hafes al-Assad zu sehen waren. Dieser hatte das Volk ebenfalls gewaltsam unterdrückt und eine schließlich 54 Jahre andauernde Herrschaft seiner Familie errichtet. Nun konnten die Bürger Syriens erstmals auf die Straße gehen, ohne Repressalien durch die Schergen des Regimes fürchten zu müssen.

Dutzende Männer, Frauen und Kinder besichtigten an diesem Tag Assads Residenz im wohlhabenden Malki-Viertel, nachdem der Machthaber aus dem Land geflohen war, um Zuflucht in Moskau zu suchen. Sie liefen durch den großen Garten und durch die zahlreichen Zimmer des weitläufigen Gebäudekomplexes. Bis auf einige Möbel und ein auf dem Boden liegendes Assad-Porträt waren die Räume leer. Dokumente lagen verstreut auf den Treppen. Die Residenz war zuvor geplündert worden, nachdem islamistische Kämpfer Damaskus im Zuge ihrer überraschenden Offensive erobert und Assad gestürzt hatten.

Ein im Internet verbreitetes Video zeigt, wie Schaulustige in die Schlafzimmer der Assad-Residenz eindringen und Kleidung, Teller und weitere Besitztümer des entmachteten Präsidenten mitnehmen, darunter eine Einkaufstasche der Luxusmarke Louis Vuitton.

Er sei überglücklich, sagt ein Mann namens Abu Omar der Nachrichtenagentur AFP, als er die Residenz besichtigt. "Ich habe keine Angst mehr", sagt er mit bewegter Stimme. "Meine einzige Sorge ist, dass wir vereint sind und dieses Land gemeinsam aufbauen."

Einige von ihnen entdeckten in den von Assad genutzten Regierungsgebäuden auch einen riesigen Fuhrpark, allein in einer Halle des pompösen Palastes fanden sich mehr als 50 Autos, die meisten davon Modelle der Oberklasse oder Sportwagen. Besonders gern schien Assad deutsche Marken gefahren zu sein. In seiner Garage fanden sich demnach zahlreiche Mercedes-, BMW- und auch Porsche-Modelle. Daneben auch Ferraris und SUVs. Die Echtheit der Aufnahmen konnte bislang nicht unabhängig überprüft werden.

Es ist seit Langem bekannt, dass Assad offenbar dem Luxusleben frönte, während weite Teile seines Volks in tiefer Armut lebten. Das zeigen unter anderem Dokumente, an die die Hackergruppe Anonymous gelangte und die 2020 vom britischen "Guardian" veröffentlicht wurden.

Bilder des Satellitenunternehmens Maxtar zeigen unter anderem, dass die Menschen in Aleppo eine Statue von Bassel al-Assad, dem 1994 verstorbenen Bruder des ehemaligen syrischen Präsidenten, gestürzt haben. Vorher-nachher-Aufnahmen belegen den Sturz der Statue im Zentrum der Stadt. Aleppo war besonders schwer vom mehr als 13 Jahre andauernden Bürgerkrieg betroffen. Die Truppen Baschar al-Assads hatten die historische Metropole mithilfe der russischen Luftwaffe in Schutt und Asche gelegt und Zehntausende Menschen getötet.

Nun ist Assad nach Russland geflohen. Seine Frau und die drei Kinder waren schon Tage zuvor in die russische Hauptstadt geflogen, wo sie vom dortigen Machthaber Wladimir Putin Asyl erhalten werden – aus "humanitären Gründen", wie der Kreml wissen ließ. Zu Russland unterhält Assad seit Jahren beste Beziehungen. Im Jahr 2019 kaufte er dort Immobilien im Schätzwert von 40 Millionen Dollar, wie die "Financial Times" berichtete.

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