t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

António Guterres: Nach Putin-Handshake erntet UN-Generalsekretär Kritik


Er traf Putin und Lukaschenko in Russland
Handschlag mit Diktatoren – Kritik an UN-Generalsekretär

Von dpa
Aktualisiert am 25.10.2024Lesedauer: 3 Min.
16. Brics-Gipfel in KasanVergrößern des Bildes
Wegen eines Händedrucks mit Kremlchef Wladimir Putin zieht UN-Generalsekretär Antonio Guterres Kritik auf sich. (Quelle: Grigory Sysoyev/brics-russia2024.ru/AP/dpa-bilder)
News folgen

Bei seiner Russlandreise schüttelt UN-Generalsekretär einem Diktator die Hand, umarmt einen anderen. Nun gibt es heftige Kritik.

UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Besuch in Russland wegen eines Händedrucks mit Kremlchef Wladimir Putin und einer herzlichen Umarmung mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko scharfe Kritik auf sich gezogen.

"Es ist das dritte Jahr des Kriegs, und der UN-Generalsekretär hat einem Mörder die Hand geschüttelt", schrieb Putin-Gegnerin Julia Nawalnaja im Kurznachrichtendienst X. Sie macht Putin nicht nur für den Tod ihres Mannes Alexej Nawalny in einem russischen Straflager verantwortlich, sondern auch für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Video | UN-Generalsekretär Guterres trifft Putin zum persönlichen Gespräch
Player wird geladen
Quelle: reuters

Putin ist wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag mit einem Haftbefehl belegt. Guterres traf bei dem von Putin in diesem Jahr ausgerichteten Gipfel aufstrebender Wirtschaftsnationen mit Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics) auch den als letzten Diktator Europas verschrienen Lukaschenko. Bei einem Treffen kam es zu einer scheinbar herzlichen Umarmung mit dem 70-Jährigen, wie auf einem Video des staatlichen belarussischen Kanals Pul Perwowo bei Telegram zu sehen war.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

"Kann jemand den alten Mann nach Hause bringen?

Lukaschenko überreichte dem 75-Jährigen demnach auch eine Skulptur aus Störchen, die in Belarus als Friedenssymbol gelten. Der Osteuropa-Experte Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin schrieb dazu über Guterres bei X: "Kann jemand den alten Mann nach Hause bringen? Er scheint verwirrt zu sein und diese Leute nutzen ihn aus."

Lukaschenko unterstützt Putin auch in seinem Krieg gegen die Ukraine. Die Führung in Kiew hatte Guterres ebenfalls scharf wegen der Reise kritisiert. Medienberichten zufolge hat die ukrainische Regierung den UN-Generalsekretär von einer Reise nach Kiew ausgeladen.

FDP-Politikerin: "Guterres' Rücktritt ist überfällig"

Heftige Kritik an Guterres kommt unter anderem von Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die FDP-Politikerin schreibt bei X, unter Guterres seien die Vereinten Nationen ein Schatten ihrer selbst geworden. "Guterres' Rücktritt ist überfällig."

In einer Erklärung der Vereinten Nationen hieß es, Guterres habe in einem Gespräch mit Putin betont, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ein Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht sei. Die Vereinten Nationen setzten sich für einen gerechten Frieden ein, hieß es weiter.

Guterres will dennoch nach Kiew reisen

Guterres plant derweil trotz der harschen Kritik eine Visite in der Ukraine. "Wir arbeiten daran, einen für beide Seiten passenden Zeitpunkt für eine solche Reise zu finden", sagte Sprecher Farhan Haq in New York. Die Möglichkeit eines erneuten Besuchs in Kiew habe Guterres mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits Ende September erstmals besprochen.

Sprecher Haq verteidigte zudem Guterres' Auftritt bei dem Brics-Gipfel aufstrebender Industrienationen im russischen Kasan sowie den dortigen Handschlag und das Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Der UN-Chef dürfe mit Personen, die strafrechtlich belangt sind, auf Basis von "operativer Notwendigkeit" sprechen. Und diese sei angesichts des Konflikts gegeben: "Wir sind besorgt über den Krieg in der Ukraine. Wir sind besorgt über die sichere Schifffahrt im Schwarzen Meer, und das sind alles Gründe für ein Treffen wie dieses", so Haq weiter.

Putin feierte den Gipfel mit Vertretern aus mehr als 30 Staaten als historisches Ereignis auf dem Weg zu einer neuen multipolaren Weltordnung ohne eine Dominanz des Westens. Neben Guterres riefen aber auch andere Gäste bei dem Gipfel zu einem gerechten Frieden in der Ukraine auf.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website