Festnahme in der Türkei Auto explodiert in Moskau – Opfer könnte Geheimdienst-Offizier sein
In Moskau ist ein Auto explodiert. Bei dem Insassen könnte es sich um einen Geheimdienst-Mitarbeiter handeln. Schon am Abend gab es zudem eine Festnahme.
In Moskau sind bei einem mutmaßlichen Anschlag mit einem Sprengsatz zwei Menschen schwer verletzt worden. In einem Wagen vom Typ Toyota Land Cruiser sei es zu einer Explosion gekommen, kurz nachdem ein Mann und eine Frau in das Fahrzeug eingestiegen waren, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass am Mittwoch. Bei dem Mann soll es sich um einen ranghohen russischen Offizier des Militärgeheimdienstes handeln. Das Innenministerium in Moskau bestätigte zunächst nur eine Explosion im Norden der Hauptstadt.
Dem Mann seien dabei die Füße abgerissen worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie er sich die Füße provisorisch abbindet. In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos von Überwachungskameras, die eine Explosion des geparkten Fahrzeugs zeigen. Auf den Aufnahmen waren das zerstörte Auto sowie weitere beschädigte Fahrzeuge zu sehen. Die Verletzten wurden mit einem Notfallwagen ins Krankenhaus gebracht. Später veröffentlichten die Ermittler auch ein Video von einem Taxi, mit dem der Verdächtige zum Tatort gefahren sein soll.
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Festnahme in der Türkei
Ermittler waren am Mittwoch auf dem Parkplatz in einem Wohngebiet im Einsatz, um die Hintergründe des Anschlags aufzuklären. Auch eine ukrainische Spur werde untersucht, hieß es. Das Ermittlungskomitee teilte am Nachmittag mit, dass es einen Tatverdächtigen gebe. Details nannte die Behörde nicht. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, sagte laut dem Telegramkanal Shot, dass der Mann in die Türkei geflohen sei. "Wir arbeiten mit den Türken, mal sehen...", sagte er.
Am frühen Abend verkündete der türkische Innenminister Ali Yerlikaya dann die Festnahme eines Verdächtigen im türkischen Urlaubsort Bodrum. Man habe einen Hinweis von der russischen Interpol-Einheit bekommen, dass der Mann schon am Morgen von Moskau nach Bodrum geflogen sei, teilte Yerlikaya auf der Plattform X mit. Der Verdächtige habe keinen Interpol-Eintrag gehabt. Yerlikaya teilte zudem ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Polizisten in Zivil ein Auto umstellen und den Verdächtigen anschließend festnehmen.
Ukraine weist Verantwortung von sich
Im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine gab es immer wieder Bombenanschläge auf russischem Gebiet, darunter in der Hauptstadt. Die Ermittler machen dafür stets ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew habe mit dem Vorfall nichts zu tun, sagte Mychajlo Podoljak, Berater im Präsidentenbüro von Staatschef Wolodymyr Selenskyj, in einem Interview, wie der im Exil lebende russische Journalist Alexander Pljuschtschew bei Telegram mitteilte.
Das männliche Opfer des mutmaßlichen Anschlags soll ein Offizier des Militärgeheimdienstes sein, berichtete die Zeitung "Kommersant". Am Nachmittag meldeten mehrere russische Medien, dass es Verwirrung um die Identität des Verletzten gebe, weil zwei Offiziere den gleichen Namen, aber unterschiedliche Funktionen beim Militär hätten. Einer der Offiziere meldete sich in Staatsmedien zu Wort, dass er unversehrt sei. Zu dem anderen gab es zunächst keinen Kontakt. Offizielle Angaben gab es dazu zunächst nicht.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa