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George Clooney beschwert sich beim Weißen Haus über Joe Biden


Haltung im Gaza-Krieg
George Clooney beschwert sich beim Weißen Haus

Von t-online, fho

Aktualisiert am 08.06.2024Lesedauer: 2 Min.
George Clooney und Joe Biden: Der Schauspieler ist ein Unterstützer des künftigen US-Präsidenten.Vergrößern des Bildes
George Clooney und Joe Biden: Der Schauspieler hat den amtierenden US-Präsidenten in der Vergangenheit unterstützt. (Quelle: imago images / ZUMA Wire)

Schauspieler George Clooney gilt als Unterstützer von Joe Biden. Doch zuletzt hat er sich über den Präsidenten geärgert. Dabei ging es auch um seine Ehefrau, Amal Clooney.

Hollywood-Star George Clooney hat sich telefonisch im Weißen Haus beschwert. Dabei ging es um Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über die Arbeit des internationalen Strafgerichtshofes, berichtete die "Washington Post".

Biden hatte zuvor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGh) dafür kritisiert, dass Chefankläger Karim Khan Haftbefehle für Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joaw Galant und die Anführer der Terrororganisation Hamas veranlasst hatte.

Clooney an Beweisüberprüfung beteiligt

An genau diesen Haftbefehlen hatte die Rechtsanwältin Amal Clooney, die Ehefrau des Schauspielers, mitgewirkt. Sie war von der Staatsanwaltschaft des IStGh damit beauftragt worden, Beweise für mögliche Kriegsverbrechen zu überprüfen. Wie Amal Clooney über ihre Menschenrechtsorganisation "Clooney Foundation for Justice" mitteilen ließ, seien die Erkenntnisse des Teams dabei "einstimmig" gewesen.

"Ich akzeptiere nicht, dass irgendein Konflikt außerhalb der Reichweite des Gesetzes liegen sollte, noch dass irgendein Täter über dem Gesetz stehen sollte", schrieb Amal Clooney in einer Erklärung. "Daher unterstütze ich den historischen Schritt, den der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs unternommen hat, um den Opfern der Gräueltaten in Israel und Palästina Gerechtigkeit widerfahren zu lassen."

Präsident Biden hingegen wollte das nicht so stehen lassen. "Der Antrag des IStGh-Anklägers auf Haftbefehle gegen israelische Führer ist empörend", sagte Biden in einer Erklärung. "Und lassen Sie mich klar sagen: Was auch immer dieser Ankläger andeuten mag, es gibt keine Gleichwertigkeit – keine – zwischen Israel und der Hamas. Wir werden immer an der Seite Israels stehen, wenn seine Sicherheit bedroht ist." Er deutete zudem an, dass Sanktionen gegen den Strafgerichtshof verhängt werden könnten.

Daraufhin rief George Clooney Steve Ricchetti, Berater von Biden, an. Vor allem Bidens Verwendung des Begriffs "unverschämt" in Bezug auf die Haftbefehle sei bedenklich, so Clooney. Auch die möglichen Sanktionen, die seine Frau betreffen könnten, stießen ihm sauer auf.

Biden braucht prominente Unterstützer

Das Weiße Haus lenkte später ein; Sanktionen gegen den IStGH seien "nicht die richtige Antwort". Biden steht seit dem Terroranschlag der Hamas im Oktober 2023 explizit an der Seite Israels. In den vergangenen Wochen hat aber auch er sich zunehmend kritisch über Netanjahu geäußert. Dass er dennoch an den Militärhilfen für Israel festhält, sorgt auch innerhalb seiner Partei für Diskussionen.

Biden will im Herbst wiedergewählt werden, doch trotz einer Verurteilung vor Gericht hat Konkurrent und Ex-Präsident Donald Trump gute Chancen, das Rennen für sich zu entscheiden. Umso wichtiger ist für Biden daher prominente Unterstützung. Dabei hatte er bislang auch auf Clooney gesetzt.

Bei einem Wahlkampftermin zum Spendensammeln am 15. Juni in Los Angeles sollen Clooney und weitere Stars, wie der frühere US-Präsident Barack Obama, Moderator Jimmy Kimmel und Schauspielerin Julia Roberts, die Werbetrommel für Biden rühren. Wie die "Washington Post" berichtet, plane Clooney trotz seiner Kritik weiterhin an dem Termin teilzunehmen. Bei der letzten Wahl hatte Clooney Bidens Kampagne mit einer halben Million US-Dollar unterstützt.

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