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Rüstungsprojekt MGCS: Pistorius und Lecornu erreichen Meilenstein


Rüstungsprojekt MGCS
Sie wollen den Panzer neu erfinden

Von t-online, lmk

Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (r) und sein Amtskollege Sébastien Lecornu (l)(Archivbild): Der neue Panzer soll die Fähigkeiten des deutschen Leopard-2-Modells deutlich überschreiten. (Quelle: TOBIAS SCHWARZ/getty-images-bilder)
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Nach langem Hin und Her ist es endlich so weit. Deutschland und Frankreich haben einen Meilenstein in ihrem gemeinsamen Rüstungsprojekt erreicht. Das soll der Panzer der Zukunft können.

Die Entwicklung des deutsch-französischen Rüstungsprojekts Mainground Combat System (MGCS) – zu Deutsch etwa: "Haupt-Boden-Kampfsystem" – ist vorangeschritten. Die Regierungen in Paris und Berlin haben am Freitag die Absichtserklärung ("Memorandum of Understanding") für den gemeinsamen Bau eines hochmodernen Landkampfsystems unterschrieben. Dazu reiste Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu einem Treffen mit seinem Amtskollegen Sébastien Lecornu nach Frankreich.

"Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein", sagte Pistorius. Ziel ist der gemeinsame Bau eines Kampfpanzersystems der Zukunft, das in Deutschland auf den Kampfpanzer Leopard folgen soll.

Zuvor hatten sich Heeresinspekteure der beiden Staaten auf ein Dokument geeinigt, das die Anforderungen an das gemeinsame Projekt konkretisierte. Auch das betitelte Pistorius als "ein Meilenstein, der die kommenden Arbeiten ermöglicht."

Demnach handele es sich bei dem MGCS um ein neues System im Landkampf, das über den reinen Ersatz von Kampfpanzern hinausgeht, wie Pistorius erläuterte. Der Panzer der Zukunft solle weder eine Weiterentwicklung des deutschen Kampfpanzers Leopard 2 noch des französischen Leclerc sein, "sondern wir reden über etwas komplett Neues, etwas, was in der Zukunft wegweisend sein wird als Landkampfsystem" so der Minister. "Wir entwickeln nicht einfach den Panzer der Zukunft, sondern die Zukunft des Panzers", ergänzte sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu. Es sei ein Generationensprung.

Video | Das kann der Leopard II-Panzer
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Quelle: t-online

Das kann der Panzer der Zukunft

Bisher gehe man davon aus, dass der neue Panzer mit lediglich 50 Tonnen leichter sein werde als seine Vorgänger. So soll die Mannschaft im Innenraum dennoch besser geschützt werden als zuvor. Hinzu kommt, dass er mit Raketensystemen und Panzerabwehrraketen ausgestattet werden solle, sowie Drohnen, einer eigenen Cloudplattform und moderner Sensorik. Sogar von neuartigen Laserwaffen sei die Rede. Gestützt werde der Panzer von Künstlicher Intelligenz und Robotik-Technologien.

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Pistorius räumte ein, dass es in der Vergangenheit bereits zu Hindernissen gekommen sei. "Wir bemühen uns, Bremsen zu lösen", erklärte er der "Tagesschau" zufolge. Bereits 2012 gab es erste deutsch-französische Pläne, einen gemeinsamen Panzer zu entwickeln, der den deutschen Leopard und den französischen Leclerc ablösen sollte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gaben den Plänen politisches Gewicht: 2018 unterzeichneten die damaligen Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen und Florence Parly eine erste Absichtserklärung, gefolgt von einem 2020 unterzeichneten Rahmenabkommen. Dabei kristallisierten sich jedoch immer wieder unterschiedliche Interessen heraus.

Unter anderem ging es um das geistige Eigentum an der Entwicklung und damit um die künftige Exportmöglichkeit. Frankreich steht der strikten Exportpolitik Deutschlands grundsätzlich kritisch gegenüber. Zudem war man sich lange uneinig über die Produktionsstätten der einzelnen Panzerteile. Die Aufträge sollen nun gleichmäßig auf deutsche und französische Rüstungsunternehmen aufgeteilt werden.

Der Zeitplan soll "realistisch und flexibel" sein

Demnach wolle man "einen Panzer, der auch eine Abnehmerschaft findet", sagte Lecornu und verwies auf die Exportfähigkeit des Kampfpanzers. Dabei solle der Zeitplan des Panzers "realistisch und flexibel" sein. Der französische Minister sprach von 2040 bis 2045.

Wie auch bei dem FCAS-Projekt sollen unterschiedliche Säulen definiert werden, sagte Lecornu. "Es ist eine 50- zu 50-Aufteilung, aber Deutschland hat die Führung", erklärte der französische Verteidigungsminister und betonte das dadurch hergestellte Gleichgewicht zwischen den beiden Vorhaben. Beim FCAS habe Frankreich die Führungsrolle inne.

Bis zum Ende dieses Jahres soll nun über die genaue Aufteilung entschieden werden. Dabei soll das Vorhaben auch für andere Staaten geöffnet werden. Italien und die Niederlande haben wohl bereits Interesse geäußert.

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