Strenge Kleidervorschriften Iran droht Frauen mit härteren Strafen
Frauen im Iran müssen sich bald auf verstärkte Kontrollen und Strafen einstellen, wenn sie keinen Schleier tragen. Immer mehr Iranerinnen ignorieren die Vorschriften.
Die iranische Polizei hat verstärkte Kontrollen unverschleierter Frauen angekündigt. In Teheran sowie weiteren Provinzen werde die Polizei "gegen Personen vorgehen, die das Nicht-Tragen des Schleiers fördern", warnte der Polizeichef der iranischen Hauptstadt, Abasali Mohammadian, am Samstag im Staatsfernsehen. Frauen, die bereits zuvor unverschleiert aufgetreten seien, würden "verstärkt beobachtet und verfolgt".
Seit der islamischen Revolution im Jahr 1979 müssen Frauen im Iran in der Öffentlichkeit ihre Haare verhüllen. Doch immer mehr Frauen halten sich nicht an diese Vorschrift.
Amini starb nach einer Festnahme
Im September 2022 hatte der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini nach ihrer Festnahme wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die strengen Bekleidungsvorschriften landesweite Proteste ausgelöst. Die Sicherheitskräfte gingen brutal gegen die Demonstranten vor, nach Angaben von Menschenrechtlern wurden hunderte Menschen getötet, mehr als 20.000 Demonstrantinnen und Demonstranten wurden festgenommen.
Vor wenigen Tagen hatte der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, in einer Rede erneut die Pflicht zur Verschleierung aller Frauen unabhängig von ihrer Religion betont. Chamenei beklagte "die Einmischung von Ausländern" vor allem aus dem Westen, die iranische Frauen bei ihrer Verweigerung des Schleiertragens unterstützten.
- Nachrichtenagentur dpa