Terroranschlag in Moskau So kamen zwei der Attentäter nach Russland
Nach dem Anschlag in Moskau stehen mehrere Männer vor Gericht. Zwei von ihnen sollen vor ihrem Aufenthalt in Moskau in der Türkei gewesen sein.
Zwei der mutmaßlichen Attentäter von Moskau sind nach Angaben türkischer Sicherheitskreise vor ihrem Aufenthalt in der russischen Hauptstadt in der Türkei gewesen. Sie seien gemeinsam am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag. Sie hätten sich frei bewegen können, weil kein Haftbefehl vorgelegen habe. Die beiden hätten sich nur kurzzeitig im Land aufgehalten, man gehe daher nicht davon aus, dass sie sich in der Türkei radikalisiert haben.
Einer der mutmaßlichen Attentäter sei am 20. Februar in die Türkei eingereist, der andere Verdächtige am 5. Januar, hieß es weiter. Sie hätten sich beide zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischenzeitlich in Hotels in Istanbul aufgehalten und seien mit demselben Flug am 2. März nach Moskau gereist.
Fast 150 mutmaßliche IS-Anhänger in der Türkei festgenommen
Die türkischen Behörden haben ihr Vorgehen gegen den IS in den vergangenen Monaten verstärkt. Seit dem 1. Juni 2023 wurden dem Innenministerium zufolge mehr als 2.900 Verdächtige wegen mutmaßlicher IS-Verbindungen festgenommen, gegen fast 700 wurde demnach Haftbefehl erlassen.
Landesweit wurden 147 Verdächtige wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen. Es habe Razzien in 30 Provinzen des Landes gegeben, teilte Innenminister Ali Yerlikaya am Dienstag auf der Online-Plattform X mit. Bereits am Sonntag waren bei Razzien nach offiziellen Angaben 40 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen worden.
In der Türkei hat es in der Vergangenheit mehrere tödliche Terroranschläge gegeben, die mit dem IS in Verbindung gebracht wurden. Der IS hatte etwa im Januar einen Anschlag auf eine katholische Kirche in Istanbul mit einem Todesopfer für sich reklamiert.
Die beiden Männer, die aus der Türkei nach Russland gereist sind, um den Anschlag zu verüben, sitzen mittlerweile in Russland in Haft. Insgesamt befinden sich acht Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Auf Fotos von Sonntag waren an ihren Körpern Verletzungen zu erkennen, die auf Folter durch russische Sicherheitskräfte hindeuten könnten. Bei dem Terroranschlag in einer Konzerthalle bei Moskau waren am Freitag mehr als 130 Menschen getötet worden. Die Terrormiliz IS hatte das Attentat in mehreren Botschaften für sich reklamiert.
- Nachrichtenagentur dpa