"Besondere persönliche Beziehungen" Putin schenkt Machthaber Nordkoreas ein Auto
Dieses Geschenk könnte nach hinten losgehen: Putin hat Kim Jong Un ein Auto geschickt. Doch damit könnte er gegen einen UN-Beschluss verstoßen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Berichten staatlicher Medien zufolge von Russlands Präsident Wladimir Putin als Zeichen ihrer guten Beziehungen ein Auto geschenkt bekommen. Moskau habe das in Russland hergestellte Fahrzeug für den "persönlichen Gebrauch" Kims übergeben.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte später, dass es sich bei dem Geschenk um einen Aurus handelte, eine große Luxuslimousine, wie sie auch Putin selbst fährt.
Das Auto wurde am Sonntag von einem Sekretär des Zentralkomitees der Arbeiterpartei und der Schwester Kims, Kim Yo Jong, in Empfang genommen, wie nordkoreanische Medien am Dienstag berichteten. Kim Yo Jong habe Kims Dank an Putin übermittelt und das Geschenk als eine "klare Demonstration der besonderen persönlichen Beziehungen zwischen beiden Anführern" bezeichnet.
Embed
Geschenk könnte unter Kategorie Luxusgüter fallen
In Südkorea wurde vermutet, dass das Geschenk unter die Kategorie Luxusgüter fallen und damit eine Verletzung von UN-Beschlüssen darstellen könnte. Diese untersagen unter anderem den Export solcher Güter nach Nordkorea. Das von Kim Jong Un autoritär regierte Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen.
Putin hatte Kim bei dessen Besuch in Russland im vergangenen September eine russische Luxuslimousine der Marke Aurus vorgeführt, die dem Präsidenten auch als Staatskarosse dient. Seit dem Besuch haben beide Länder ihre Zusammenarbeit deutlich verstärkt. Grund dafür seien die getrennten Konfrontationen mit den Vereinigten Staaten und deren Verbündeten, wie das US-amerikanische Magazin "Time" berichtet.
Nordkorea unterstütze Russland mit Waffen und Munition
In einem UN-Expertenbericht hieß es zuletzt, Nordkorea habe 2023 deutlich mehr Waren eingeführt und seinen Handel mit dem neuen Partner Russland ausgebaut. Die US-Regierung und Südkorea werfen Nordkorea vor, dem russischen Aggressor Waffen und Munition für den Angriffskrieg in der Ukraine zu liefern – im Gegenzug erhalte Nordkorea russische Hightech-Waffentechnologien und andere Unterstützung.
Laut "Time" besitzt Kim Jong Un viele Luxusautos. Dabei gehe man davon aus, dass sie unter Verstoß der UN-Resolutionen ins Land geschmuggelt wurden – was die Durchlässigkeit dieser Sanktionen zeige. Obwohl Russland, als Mitglied des Sicherheitsrates, ein Veto gegen die UN-Resolution einlegen könnte, hat es das nicht gemacht. Stattdessen stimmte Moskau dem Exportverbot von Luxusgütern nach Nordkorea zu.
- Nachrichtenagentur dpa
- time.com: "Putin Gave Kim Jong Un a Russian-Made Car in a Show of Their Special Ties, North Korea Says" (Englisch)