Provokation im südchinesischen Meer? Spannungen zwischen USA und China verschärfen sich
Ein US-Kriegsschiff soll im südchinesischen Meer unterwegs gewesen sein. Nach dem Vorfall verschärft sich der Tonfall der Regierung in Peking.
China hat den USA vorgeworfen, in von Peking beanspruchte Gebiete im Südchinesischen Meer eingedrungen zu sein. Die "USS Gabrielle Giffords" sei am Montag "ohne Genehmigung der chinesischen Regierung" in Gewässer nahe dem Ren'ai-Riff gefahren, sagte ein Militärsprecher in Peking. Washington schüre damit "absichtlich" die Spannungen im Südchinesischen Meer. Der Vorfall stelle "eine ernsthafte Verletzung der Souveränität und Sicherheit Chinas dar". Chinas Militär verfolge "die gesamte Operation".
Um das Gebiet weit verstreuter Riffe und Inseln westlich der Philippinen und weit südlich von China gibt es seit Jahrzehnten Streit zwischen Peking und der philippinischen Regierung. Die patrouillierenden Küstenwachen der Länder fahren dort regelmäßig gefährliche Manöver.
Eigentlich gab es Hoffnung auf eine Entspannung der Beziehungen
Auch die Streitkräfte der USA, ein Verbündeter der Philippinen, und Chinas werfen einander in der Region gefährliches Verhalten vor. Immer wieder ist ein altes Kriegsschiff aus dem Zweiten Weltkrieg an einem der Riffe Thema, das die Philippinen dort 1997 als Außenposten auf Grund laufen ließen, um ihre Souveränität zu sichern. Die Philippinen werfen China vor, den Nachschub für die reparaturbedürftige "Sierra Madre" zu behindern.
Peking kritisiert regelmäßig die Fahrt von US-Kriegsschiffen, etwa durch die Meerenge zwischen Taiwan und China oder im Südchinesischen Meer. Nach dem Treffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Mitte November war Hoffnung auf eine Annäherung der beiden Supermächte aufgekeimt.
Am Freitag hatte der Sprecher von Chinas Verteidigungsministerium gesagt, mit dem US-Militär wieder über den Aufbau eines Austauschs zu sprechen, der seit längerem brachlag.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP