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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neues Buch enthüllt Trump brüstete sich angeblich mit vergiftetem Merkel-Lob
Ex-Kanzlerin Merkel verglich angeblich Donald Trump subtil mit Adolf Hitler. Doch Trump verstand die Parallele offenbar überhaupt nicht.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump soll sich über ein nicht wirklich positiv gemeintes Kompliment der ehemaligen deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gefreut haben. So soll es in dem am Dienstag erscheinenden Buch "Tired of Winning: Donald Trump and the End of the Grand Old Party" stehen, über das das Nachrichtenportal Politico vorab berichtet.
Das Buch wurde vom Chefkorrespondenten des Senders ABC News, Jonathan Karl, geschrieben. Darin soll stehen, dass die Altkanzlerin die Fähigkeit des Republikaners, große Menschenmengen anzuziehen, gelobt haben soll. Dies habe vor Trump nur ein weiterer Spitzenpolitiker geschafft, soll Merkel dem Ex-US-Präsidenten gesagt haben. In seinem Buch geht Karl davon aus, dass die Altkanzlerin mit dem anderen Politiker den Diktator Adolf Hitler gemeint habe.
Trump soll das Lob mindestens zweimal gegenüber Kongressabgeordneten wiederholt haben. "Sie erzählte mir, dass es nur einen anderen politischen Führer gab, der jemals so große Menschenmengen wie ich hatte", soll Trump die Kanzlerin einmal zitiert haben. Laut Karl sollen die Abgeordneten darauf verzichtet haben, den Präsidenten auf die vermeintliche Hitler-Anspielung aufmerksam zu machen. Der Trump-Verbündete soll den Seitenhieb allerdings verstanden haben, heißt es von Karl.
"Schändlich und talentlos": Trump-Helfer empört
Ein Wahlkampfhelfer von Trump widersprach dem Bericht des Korrespondenten und nannte diesen "schändlich und talentlos". Der Sprecher sagte über das Buch weiter: "Dieser Dreck gehört entweder in die Discount-Schnäppchen-Tonne in der Belletristik-Abteilung des Buchladens oder sollte als Toilettenpapier umfunktioniert werden".
Es ist nicht klar, ob Trump den Hitler-Vergleich damals verstanden hatte. Allerdings lobte er in der Vergangenheit mehrmals die Autoritäten mancher Diktatoren. Auch eine Affinität zu Adolf Hitler hatte der Präsident in der Vergangenheit angedeutet, wie das Magazin "Rolling Stone" schreibt. Trump soll unter anderem zu seinem ehemaligen Stabschef John Kelly gesagt haben, dass "Hitler viel Gutes getan" habe. Das ging aus einem 2021 veröffentlichten Buch "Frankly, We Did Win This Election" des Journalisten Michael Bender hervor.
Trumps erste Frau Ivana soll ihrem Anwalt in den 90er Jahren erzählt haben, dass Trump eine Kopie von Hitlers Reden in einem Schrank neben seinem Bett aufbewahrte und sie von Zeit zu Zeit las, heißt es in einem Bericht des US-Magazins "Vanity Fair". Erst kürzlich hatte auch die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton eine Parallele zwischen Trump und Hitler in einer Talkshow gezogen. Mehr dazu lesen Sie hier.
- vanityfair.com: "After the Gold Rush" (englisch)
- politico.com: "Playbook: Why Congress could sleepwalk into a shutdown" (englisch)
- rollingstone.com: "Trump Bragged That Merkel Said ‘Only One Other Political Leader’ Drew Bigger Crowds: Book" (englisch)