Ertrunkene Flüchtlinge Papst spricht von "offener Wunde der Menschheit"
Seit Jahresbeginn sind mehr als 2.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gestorben. Der Papst beschreibt die vielen Todesfälle nun als "offene Wunde der Menschheit".
Nach einer Woche mit mehreren Flüchtlingsunglücken auf dem Mittelmeer hat Papst Franziskus bestürzt auf die hohe Zahl der Todesopfer reagiert. Die vielen Toten markierten eine "offene Wunde der Menschheit", sagte der 86-Jährige am Sonntag vor Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Er ermutige die Politiker und Diplomaten, die sich "im Geiste der Solidarität und Brüderlichkeit" um eine Heilung bemühten, fügte der Pontifex hinzu.
Im Gebet gedachte Franziskus der 41 Migranten, die Berichten von Geretteten zufolge seit Mittwoch vermisst werden. Mit "Schmerz und Scham" erinnerte der Papst an die mehr als 2.000 Flüchtlinge, die UN-Angaben zufolge seit dem Jahresbeginn im Mittelmeer gestorben sind.
Der Papst fordert regelmäßig eine bessere Behandlung von Menschen, die ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen. Erst am Samstag waren eine junge Frau und ein Baby gestorben, als ein Flüchtlingsboot nur wenige hundert Meter vor der Küste Tunesiens kenterte. Das zentrale Mittelmeer ist laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt.
- Nachrichtenagentur dpa