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Pakistan: Ex-Premier zu drei Jahren Gefängnis verurteilt


Für politische Ämter gesperrt
Pakistans Ex-Premier zu Haftstrafe verurteilt – und sofort verhaftet

Von dpa
Aktualisiert am 05.08.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230805-99-714691Vergrößern des Bildes
Imran Khan ist zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Bekanntheit erlangte der heutige Ex-Premier in jungen Jahren als Kricket-Star. (Quelle: K.M. Chaudary)

Pakistans Ex-Premierminister und Oppositionsführer Imran Khan ist zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Vorgeworfen wurden ihm Korruption und Diebstahl.

Pakistans Oppositionsführer Imran Khan ist in einem Korruptionsprozess schuldig gesprochen worden – und wurde unmittelbar danach festgenommen. Ein Gericht in der Hauptstadt Islamabad verurteilte den Ex-Premier zu drei Jahren Haft, wie ein Sprecher seiner Partei PTI am Samstag bestätigte.

Der 70 Jahre alte frühere Kricket-Star ist infolge des Urteils für die nächsten fünf Jahre von politischen Ämtern gesperrt. Gegen das Urteil kann Khan, der die Vorwürfe stets bestritten hatte, Berufung einlegen. Polizisten nahmen den 70 Jahre alten Ex-Premier am Samstag in seinem Haus in der Stadt Lahore fest. Pakistanische Fernsehsender berichteten über die Festnahme und zeigten Bilder von Polizeikolonnen.

Das Urteil gegen den ehemaligen Premierminister wenige Monate vor der Parlamentswahl in Pakistan war in dessen Abwesenheit gesprochen worden.

Gold, Geld, Gefängnis

In dem konkreten Fall wurde dem Oppositionsführer Diebstahl von Staatsgeschenken zur Last gelegt, die er in seiner Zeit als Premierminister (2018 bis 2022) erhalten hatte. Ihm wird vorgeworfen, Einnahmen für den Verkauf der Geschenke verborgen zu haben. Es handelte sich dabei unter anderem um Diamanten, seltene Uhren und eine vergoldete AK-47 – Präsente aus den Golfstaaten.

In der Atommacht Pakistan tobt seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen den Familiendynastien, die an der Regierung sind, sowie dem geschassten Ex-Premier. Khan wurde im April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und musste sich seither gegen zahlreiche Anklagen wehren. Beobachter sehen politische Gründe dafür. Khan hatte bis zuletzt auf ein politisches Comeback gehofft.

Der Ex-Premier war im Mai kurzzeitig verhaftet worden. Seine Anhänger stürmten daraufhin Militäreinrichtungen. Seitdem kritisiert der 70-Jährige in zahlreichen Interviews offen das mächtige Militär.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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