US-Präsident stürzt Sorge um Biden – "Die Bilder sehen wirklich schrecklich aus"
US-Präsident Joe Biden bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Nun lösen die Bilder von seinem Stolperer in Colorado zum Teil harsche Reaktionen aus.
Natürlich. Wenn sich eine prominente Person in der Öffentlichkeit einen Fehltritt erlaubt, ist die Schadenfreude nicht weit. Wenn ein prominenter Politiker patzt, frohlockt der politische Gegner meist. Wenn allerdings einem US-Präsidenten ein Missgeschick passiert, noch dazu im Vorwahlkampf, dann erreichen Häme und Spott globale Ausmaße. So zu erleben am Donnerstag in den sozialen Medien.
Denn Nutzer sozialer Medien sind potenzielle Wähler. Und Twitter, Instagram und TikTok liefen heiß nach dem Sturz Joe Bidens auf einer Bühne im US-Bundesstaat Colorado. Der 80-Jährige war während einer Abschlussfeier an einer Militärakademie gestolpert und gefallen, jedoch schnell wieder aufgestanden.
Der Demokrat ging anschließend ohne Hilfe zurück zu seinem Sitz, lächelte und gab später das Daumen-Hoch-Zeichen. "Ihm geht es prima", schrieb der Kommunikationsdirektor des Präsidialamts, Ben LaBolt, auf Twitter. "Es lag ein Sandsack auf der Bühne, als er Hände schüttelte." Der Sack sei dort gelegen, um einen Teleprompter zu befestigen, den Biden zum Ablesen seiner Rede nutzte.
Auch unter jenen war die Schadenfreude besonders groß, die eher nicht als Anhänger der Republikaner gelten. Und auch mutmaßliche Propaganda-Profile mischten mit, um gegen den aktuellen US-Präsidenten Stimmung zu machen. Einige davon machten keinen Hehl aus ihrer Sympathie für Putins Russland.
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Sofort machten Vergleiche zwischen den Missgeschicken Joe Bidens und Donald Trumps die Runde. Während Trump 2020 an der US-Militärakademie West Point ungewöhnlich unsicher über die Bühne schlurfte und sich im Juli vergangenen Jahres bei einer Rede deutlich verhaspelte, stolperte Biden schon mehrfach über die Treppe, die zum Präsidentenflugzeug Air Force One hochführt – erst im Februar wieder bei einem Besuch in Polen.
Vor einem Jahr stürzte Biden, als er bei einem Ausflug in Delaware von seinem Fahrrad absteigen wollte. Welches der vielen Unglücke denn nun schwerwiegender sei, wird im Internet heiß diskutiert.
Frage nach Bidens gesundheitlichem Zustand keimt auf
Andere Fragen, die in den sozialen Medien ebenfalls diskutiert werden, dürften dem US-Präsidenten und seinem Team mehr Kopfzerbrechen bereiten. Es sind jene nach seiner Fitness. In die Häme im Netz mischen sich zahlreiche Spekulationen über mögliche Ursachen von Bidens Sturz. Von altersbedingter Gebrechlichkeit bis hin zu fortgeschrittener Demenz ist alles dabei. "Der Präsident der Vereinigten Staaten kann sich nicht mal ohne die Hilfe einer Pflegerin fortbewegen", ätzt ein Nutzer auf Twitter.
"Oh, Grundgütiger. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Die Bilder sehen wirklich schrecklich aus", machte sich ein anderer Beobachter Sorgen um den mächtigsten Mann der Welt.
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Ein anderer macht die simple Gleichung auf, dass mit zunehmendem Alter die körperliche Leistungsfähigkeit nachlässt. "Keine Überraschung. Je älter einer wird, desto mehr werden Stürze zum Problem. Klares Zeichen dafür, dass Joe Biden zu alt für den Job ist."
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Spätestens seit der Bekanntgabe seiner neuerlichen Präsidentschaftskandidatur Ende April ist Bidens Gesundheitszustand eines der am meisten diskutierten Themen unter den politischen Anhängern der Demokraten, aber vor allem der Republikaner. Kann ein 80-Jähriger noch das mächtigste Amt der Welt ausüben? Sollte Biden 2024 wiedergewählt werden, um dann wie üblich im darauffolgenden Januar erneut ins Weiße Haus einzuziehen, wäre er 82 Jahre – so alt, wie kein US-Präsident vor ihm.
Wie hart die Auseinandersetzungen zwischen Demokraten und Republikanern im kommenden Wahlkampf geführt werden dürften, ist derzeit im Streit um den neuen US-Haushalt im amerikanischen Kongress zu beobachten. Dort steuerten die beiden Parteien nach monatelanger Blockade auf eine Insolvenz einer der größten Volkswirtschaften der Welt zu, bevor sie sich schließlich doch noch einigten. Wie zerrissen das Land politisch ist, darauf dürften auch die beißenden Kommentare zu Bidens Stolperer einen Vorgeschmack geben.
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"Wenn für jedes Mal, wenn Biden stolpert, im brasilianischen Regenwald ein Baum gefällt wird, geht der Erde in drei Tagen der Sauerstoff aus", schreibt ein Twitter-Nutzer mit Blick auf den jüngsten Vorfall.
Die Frage nach dem körperlichen und geistigen Zustand des amerikanischen Oberbefehlshabers wird sich im kommenden Wahlkampf also stellen. Sie könnte entscheidend für den Ausgang der Wahl werden. Einen werden die Bilder von Colorado daher ganz sicher gefreut haben: Bidens möglichen Widersacher Donald Trump.
- newyorkpost.com: Biden stumbles up Air Force One stairs again leaving Poland (enlisch)
- Profile verschiedener Twitter-Nutzer
- nytimes. com: Trump’s Halting Walk Down Ramp Raises New Health Questions (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagenutr Reuters