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Pentagon-Leaks: Nato-Truppen könnten in der Ukraine kämpfen


Pentagon-Leak
Kämpfen Nato-Spezialkräfte in der Ukraine?

Von dpa, t-online, tos

Aktualisiert am 12.04.2023Lesedauer: 2 Min.
US-Soldaten bei einer Übung in Polen (Symbolbild): Dem Pentagon-Leak zufolge könnten Nato-Truppen in der Ukraine stationiert sein.Vergrößern des Bildes
US-Soldaten bei einer Übung in Polen (Symbolbild): Dem Pentagon-Leak zufolge könnten Nato-Truppen in der Ukraine stationiert sein. (Quelle: IMAGO/U.S. Army)

Beim Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine ziehen viele Länder eine rote Linie. Die geleakten Dokumente des Pentagon legen aber nahe, dass einige Nato-Truppen im Kriegsgebiet sein könnten.

Im ersten Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine diskutierte der Westen fast ohne Unterlass über Waffenlieferungen und weitere Unterstützung. Dabei zogen die Staatslenker viele "rote Linien", die sie anschließend doch überschritten, etwa indem sie schwere Waffen und Kampfpanzer in die Ukraine schickten.

Eine Grenze hielten die Nato-Staaten dabei offiziell aber weiter aufrecht: "Bodentruppen werden wir in keinem Fall schicken", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz im Januar im Bundestag. "Es wird keine direkte Beteiligung von Nato-Soldaten im Ukraine-Krieg geben."

Pentagon-Leaks: 97 westliche Spezialkräfte in der Ukraine

Aber stimmen die Worte des Bundeskanzlers? Eines der geheimen Pentagon-Dokumente, die jüngst im Netz aufgetaucht sind, sät jetzt Zweifel an diesen Aussagen. Das Papier, das t-online vorliegt, deutet auf den Einsatz von mindestens 97 westlichen Spezialeinheiten in der Ukraine hin.

Demnach befinden sich 14 Soldaten aus den USA, 50 Soldaten aus Großbritannien, 15 Soldaten aus Frankreich, 17 Soldaten aus Lettland und eine Person aus den Niederlanden in der Ukraine im Einsatz.

Außerdem sollen sich laut dem Dokument, dessen Echtheit sich nicht abschließend bestätigen lässt, 100 weitere Personen im US-amerikanischen Staatsdienst im Kriegsgebiet befinden. 71 Mitarbeitende des US-Außenministeriums sowie 29 Angehörige des Verteidigungsministeriums, die sich auf Mitarbeiter des Stabes des Militärattachés, Mitarbeiter des Büros für gemeinsame Verteidigungsangelegenheiten und noch auf Angehörige der Special Forces und der US-Marines aufteilen.

Welche Aufgaben den Spezialkräften zukommen und wo in der Ukraine sie sich befinden, geht aus dem Dokument nicht hervor.

Frankreich und Großbritannien: Keine Soldaten in der Ukraine

Das britische Verteidigungsministerium macht traditionell keine Angaben zu solchen Missionen der Spezialkräfte und wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren. Am Dienstag veröffentlichte das Ministerium jedoch eine allgemeine Reaktion auf die Leaks auf Twitter: Die Dokumente würden inhaltlich ein "schwerwiegendes Maß an Ungenauigkeit" aufweisen, hieß es darin. Man solle die Behauptungen darin nicht "für bare Münze" nehmen, da es das Potenzial für die Verbreitung von Falschinformationen gebe.

Auch in Frankreich streitet das Verteidigungsministerium die Anwesenheit französischer Soldaten im Ukraine-Krieg auf Anfrage von "Le Monde" ab. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums stellte gegenüber der Zeitung klar: "Die zitierten Dokumente stammen nicht von der französischen Armee." Er kommentiere keine Dokumente, deren Quelle "unbekannt" sei.

US-Behörden prüfen Echtheit des Leaks

Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen in prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hatte.

US-Behörden prüfen derzeit die Echtheit der Dokumente sowie den Ursprung der Leaks. Einem Bericht der "New York Times" zufolge sollen etliche echte Dokumente zunächst in Originalform online veröffentlicht worden sein. Später sollen dann auch nachträglich manipulierte Versionen aufgetaucht sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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