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Türkei als Gasverteiler für Europa? Das sind Putins Pläne


"Wenn unsere Partner interessiert sind"
Putin will Türkei zum Gasverteiler für Europa machen

Von reuters
Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Kremlchef Putin bei der Energiekonferenz in Moskau: Durch Nord Stream 2 könne noch immer Gas geliefert werden.Vergrößern des Bildes
Kremlchef Putin bei der Energiekonferenz in Moskau: Durch Nord Stream 2 könne noch immer Gas geliefert werden. (Quelle: IMAGO/Mikhail Tereshchenko)
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Nach den Lecks an den Nord-Stream-Pipelines hat Kremlchef Putin einen neuen Weg für Erdgaslieferungen vorgeschlagen. Der Ball liege bei der EU.

Russlands Präsident Wladimir Putin bringt die Türkei als möglichen neuen Knotenpunkt für Gaslieferungen nach Europa ins Spiel. Die eigentlich für die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 vorgesehenen Erdgasmengen könnten über die Schwarzmeer-Region in die Türkei geleitet werden, schlug der Präsident am Mittwoch auf einer Energiekonferenz in Moskau vor. In der Türkei könnte dann der größte Verteiler für Gas, das für Europa vorgesehen sei, eingerichtet werden.

"Das heißt, natürlich, wenn unsere Partner daran interessiert sind", schränkte Putin ein. Zudem müsse das Projekt wirtschaftlich machbar sein. Der türkische Energieminister Fatih Dönmez sagte, die Idee höre er zum ersten Mal. Allerdings sollte der Vorschlag diskutiert werden, sagte er auf derselben Konferenz.

Treffen mit Erdoğan für Donnerstag geplant

Auch der Chef des russischen Gasriesen Gazprom, Alexei Miller, sprach von der Möglichkeit eines neuen Knotenpunktes für russisches Erdgas in der Türkei. Sowohl Putin als auch Miller erklärten zudem, über die intakten Teile der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 könnte Gas nach Europa geliefert werden. Der Ball liege im Feld der EU, sagte Putin. Diese müsse erklären, ob sie dies wünsche. "Wir stehen bereit, im Zeitraum Herbst-Winter weitere Volumina zu liefern."

Vergangenen Monat waren die Nord-Stream-Pipelines vor der dänischen und schwedischen Küste durch Explosionen beschädigt worden. In Europa und Russland geht man von Sabotageakten aus. Die Regierung in Moskau sieht die USA als Nutznießer, da die Vereinigten Staaten Flüssigerdgas (LNG) nach Europa liefern.

Putin soll sich mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana treffen. Die Türkei strebt eine Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg an, während die Staaten des Westens wie etwa Deutschland Sanktionen gegen Russland verhängt haben und versuchen, sich von russischem Erdgas unabhängiger zu machen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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