Nach heftigen Kämpfen Armenien wirft Aserbaidschan "unsägliche Gräueltaten" vor
Armenien beschuldigt Aserbaidschan bei der UN-Generaldebatte, Menschen gefoltert und verstümmelt zu haben. Aus Baku gibt es bislang keine Reaktion.
Nach einer heftigen Gewalteskalation zwischen den benachbarten Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan hat der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan dem Nachbarstaat bei der UN-Generaldebatte "unsägliche Gräueltaten" vorgeworfen. Es gebe "Beweise für Folterungen, Verstümmelungen gefangengenommener oder bereits getöteter Soldaten sowie für Misshandlungen Kriegsgefangener", sagte Paschinjan am Donnerstag (Ortszeit) in seiner UN-Rede.
Paschinjan ergänzte, der Körper einer armenischen Soldatin sei "von aserbaidschanischen Soldaten verstümmelt und auf Video aufgenommen" worden. Solche "unsäglichen Gräueltaten" seien die "direkte Folge einer jahrzehntelangen Politik der aserbaidschanischen Führung, die der Gesellschaft im Land Hass auf Armenier einpflanzt", sagte Paschinjan.
Mittlerweile ruhen die Waffen
Bei heftigen Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan waren seit 13. September fast 300 Menschen getötet worden. Beide Seiten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Es handelte sich um die heftigsten Gefechte seit dem Krieg zwischen beiden Ländern im Jahr 2020. Am Donnerstag vergangener Woche konnten die Gefechte gestoppt werden.
Baku habe die "Souveränität und territoriale Integrität" Armeniens verletzt, im Land zivile Infrastruktur beschossen und 7.600 Menschen zur Flucht gezwungen, sagte der armenische Regierungschef Paschinjan vor den Vereinten Nationen.
Der bei der UN-Generaldebatte ebenfalls anwesende aserbaidschanische Außenminister Dschejhun Bajramow hörte den Worten Paschinjans regungslos zu. Bajramow wird am Wochenende vor der UN-Vollversammlung sprechen.
- Nachrichtenagentur afp