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Waffenlieferung für die Ukraine: Das ist Christine Lambrechts Plan


Lambrecht: Kommen "zeitnah"
Das ist der deutsche Waffenplan für die Ukraine

Von afp, dpa, joh

Aktualisiert am 16.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr: Lambrecht erklärte, dass einige Waffen schon bald in die Ukraine geliefert werden.Vergrößern des Bildes
Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr: Lambrecht erklärte, dass einige Waffen schon bald in die Ukraine geliefert werden. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat einen Ausblick darauf gegeben, wann Waffen in die Ukraine geliefert werden. Um welche geht es genau? Ein Überblick.

Die für die Ukraine bestimmten schweren Artilleriegeschütze aus Deutschland können nach Aussage von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht demnächst dorthin gebracht werden. "Die Ausbildung ist fast abgeschlossen. Und jetzt können die ukrainischen Soldaten, die daran ausgebildet wurden, mit den Panzerhaubitzen dann auch in die Ukraine verlegt werden", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im "ZDF-Morgenmagazin". Auch die zugesagte Lieferung ausgemusterter Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard steht ihr zufolge bald bevor: "Die Geparden werden jetzt zeitnah ausgeliefert werden können."

Sie verwies ferner auf die Zusage, der Ukraine gemeinsam mit den USA und Großbritannien Mehrfachraketenwerfer zu liefern. "Deutschland wird sich daran beteiligen, mit drei solcher Systeme, aber eben auch mit der entsprechenden Anzahl Raketen, Ersatzteilen und auch hier wieder der Ausbildung", sagte Lambrecht. Mehr lassen ihr zufolge etwa die Verpflichtungen der Bundeswehr zur Technikbereitstellung innerhalb der Nato nicht zu. "Die Prüfung hat ergeben, dass wir zwei solche Systeme abgeben können plus eines in Reserve."

Ein Überblick über die bisherigen Zusagen Deutschlands:

Gepard-Flugabwehrpanzer

Erst zwei Monate nach Kriegsbeginn sagte die Bundesregierung erstmals ein schweres Waffensystem zu. Sie gab Ende April das OK für die Lieferung von 30 ausgemusterten Gepard-Flugabwehrpanzern über die Industrie. Sie kommen vom Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW), müssen jedoch instandgesetzt werden.

Die ersten 15 Panzer sollen laut Bundesverteidigungsministerium Mitte Juli an die Ukraine gehen, die restlichen 15 bis Ende August. Ukrainische Soldaten sollen von der Industrie in Deutschland ausgebildet werden. Problem ist die Munition. Zunächst standen nur rund 60.000 Schuss bereit, was wegen der hohen Schussrate der Flugabwehrkanonen vielfach als zu wenig kritisiert wurde.

Panzerhaubitze 2000

Anfang Mai kündigte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auch die Abgabe von sieben Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehr-Beständen an. Am 11. Mai begann in Deutschland die Ausbildung ukrainischer Soldaten an den auf einem Panzerfahrgestell montierten Haubitzen. Sie soll nach rund 40 Tagen demnächst abgeschlossen sein – dies wäre kommende Woche. Laut Verteidigungsministerium sollen die Haubitzen dann auch zur Verfügung gestellt werden.

Luftverteidigungssystem Iris-T SLM

Am 1. Juni sagte der Kanzler die Bereitstellung des hochmodernen Luftverteidigungssystems Iris-T SLM zu. Ihm zufolge kann damit "eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen" geschützt werden. Es dürfte laut Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aber wohl erst in Monaten zur Verfügung stehen. Dabei geht es offenbar um Gerät, das ursprünglich nach Ägypten gehen sollte.

Ortungsradar Cobra

Gleichfalls von Scholz angekündigt wurde am 1. Juni die Abgabe des modernen Ortungsradars Cobra. Es kann zur Aufklärung feindlicher Artilleriestellungen genutzt werden. Mit Blick auf Iris-T und Cobra sagte Scholz am Montag, diese hochmodernen Waffensysteme seien auf der ganzen Welt begehrt. Die Bundesregierung müsse dabei Länder, die schon länger bestellt hätten, erst überzeugen, "dass sie bereit sind zurückzutreten".

Mehrfachraketenwerfer Mars II

Deutschland will auch Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II an die Ukraine liefern. Zunächst waren vier Systeme angekündigt, nun sind es drei. Dazu kommen laut Lambrecht mehrere hundert Raketen mit einer Reichweite von 80 Kilometern. Die Raketenwerfer sollen aus Bundeswehr-Beständen kommen und im Sommer geliefert werden. Die USA sollen die Ausbildung an dem Waffensystem übernehmen.

Panzer-Ringtausch über Nato-Partner

Seit April setzt die Bundesregierung zudem auf indirekte Panzerlieferungen über östliche Nato-Partner. Dabei sollten Länder wie Slowenien, Tschechien, Polen und Griechenland noch aus Sowjet-Zeiten stammende Waffen an die Ukraine liefern und von Deutschland modernen Ersatz bekommen. Angaben zu einem bereits abgeschlossenen Ringtausch gibt es jedoch nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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