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Rheinmetall kann erste Marder-Schützenpanzer liefern


Einsatzbereit für die Ukraine
Rheinmetall kann erste Marder-Schützenpanzer liefern

Von afp
12.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Marder-Schützenpanzer im Museum (Archivbild): Der Hersteller Rheinmetall hat jetzt einige Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht.Vergrößern des Bildes
Ein Marder-Schützenpanzer im Museum (Archivbild): Der Hersteller Rheinmetall hat jetzt einige Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. (Quelle: localpic/imago-images-bilder)

Die ersten überholten Marder-Schützenpanzer aus dem Bestand des Rüstungskonzerns Rheinmetall können ausgeliefert werden. Das berichtet das Unternehmen. Eine wichtige Entscheidung fehlt aber noch – aus Berlin.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat nach eigenen Angaben die Modernisierung erster Schützenpanzer vom Typ Marder abgeschlossen. Sechs Fahrzeuge seien bereits "fertig", sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag auf Anfrage. Der "Bild am Sonntag" hatte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger gesagt: "Wir sind dabei, 100 Marder-Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit."

Mit Blick auf eine mögliche Lieferung an die Ukraine fügte er hinzu: "Wann und wohin die Marder geliefert werden, ist die Entscheidung der Bundesregierung." Auch 88 Panzer Leopard 1 und weitere Leopard 2 stehen seinen Angaben zufolge bei Rheinmetall zur Modernisierung im Depot.

"Marder wurde immer wieder modernisiert"

Papperger beschrieb den Marder als leistungsfähiges Kampffahrzeug, der auch von der Bundeswehr noch eingesetzt werde – zum Beispiel in Litauen. "Wir haben den Marder über Jahre hinweg auch immer wieder modernisiert", sagte Papperger. Dabei stehe die Sicherheit der Soldaten im Vordergrund – sie müssten sich auf das Fahrzeug verlassen können, gerade in kritischen Situationen. "Insbesondere prüfen wir alle Komponenten, die notwendig sind, damit der Marder verlässlich fahren und schießen kann", sagte der Rheinmetall-Chef.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach militärischer Ausrüstung will Rheinmetall die Kapazitäten erhöhen. "Wir rechnen mit deutlich steigenden Umsätzen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent im Jahr und sind nun dabei, unsere Kapazitäten hochzufahren", erklärte Papperger. "Wir werden an manchen Standorten in Mehrschichtbetrieb gehen."

Munitionsproduktion soll verdoppelt werden

Die Produktion von Munition lasse sich binnen zwölf Monaten mindestens verdreifachen, sagte Papperger. Die Lkw-Produktion lasse sich verdoppeln – "weil wir vieles an Infrastruktur aus dem Kalten Krieg recht schnell reaktivieren können".

Zu Lieferknappheiten und Engpässen komme es trotz der gesteigerten Nachfrage nicht, versicherte Papperger. "Für den Puma haben wir unverändert einen Umsetzungszeitraum von zwei Jahren, für den Leopard 2 drei Jahre. Es sind schließlich hochkomplexe Systeme, bei denen wir auf die Leistungen vieler Zulieferer angewiesen sind", sagte der Rheinmetall-Chef. "Allein der Hochleistungsmotor für den Puma ist eine spezielle Anfertigung, und Kanonenrohre für den Leopard 2 haben wir auch nicht auf Halde liegen."

FDP fordert schnelle Auslieferung

Die FDP dringt in der Regierungskoalition auf eine schnelle Lieferung deutscher Schützenpanzer an die Ukraine. Die FDP sage, "dass wir beim Schützenpanzer Marder den Ukrainern mehr Unterstützung zukommen lassen sollten", sagte der stellvertretende Bundestagsfraktionschef Alexander Graf Lambsdorff der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). Die Marder seien keine Kampfpanzer. "Sie stehen auf dem Hof bereit, sie könnten aufbereitet und geliefert werden." Und: "Wir sind als FDP der Meinung, dass dies auch geschehen soll." Kritik kommt auch vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk: "Die Ampel-Regierung blockiert weiterhin schwere Waffen, vor allem Marder-Schützenpanzer und Leopard-1-Panzer, um nicht zu 'eskalieren'", schrieb er am Samstag auf Twitter.

In der vergangenen Woche war die Möglichkeit eines Ringtauschs mit Griechenland publik geworden. Demnach könnte Athen eigene Panzer in die Ukraine liefern und dafür deutsche Marder-Modelle erhalten. Griechenland wird aber seine rund 100 Schützenpanzer sowjetischer Bauart aus DDR-Beständen nur dann an die Ukraine liefern, wenn die dafür versprochenen deutschen Schützenpanzer auch tatsächlich in Griechenland angekommen sind. Das stellte Regierungssprecher Giannis Oikonomou klar.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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