Todesserie setzt sich fort Russischer Ölmagnat stirbt nach Besuch beim Schamanen
Mit Krötengift und Hahnenblut wollte Alexander Subbotin angeblich seine Alkoholsucht bekämpfen. Doch für den früheren Topmanager des Ölkonzerns Lukoil endete der Besuch bei einem Schamanen tödlich.
Die Serie seltsamer Todesfälle unter russischen Topmanagern aus der Öl- und Gasindustrie geht weiter. Jüngster Fall: Alexander Subbotin. Das frühere Vorstandsmitglied des Ölkonzerns Lukoil soll bei einem Besuch bei einem Heilerpaar in Mytischtschi nordöstlich von Moskau gestorben sein, berichtete die russische Ausgabe des Portals "Mash" unter Berufung auf die Polizei.
Demnach soll der Schamane Magua Subbotin das Gift einer Kröte über einen Schnitt in der Haut verabreicht haben. Außerdem soll Subbotin in Hahnenblut gebadet haben. Er soll sich zunächst erbrochen haben, hätten der Schamane und seine Frau der Polizei gesagt. Das Ehepaar habe dem Gast daraufhin Kräutertropfen verabreicht und ihn auf einer Liege im Keller des Hauses schlafen gelegt. Er sei dann aber nicht mehr aufgestanden.
Subbotin soll zur Behandlung seiner Alkoholsucht an den Heiler und dessen Frau herangetreten sein. Wie die unabhängige "Moscow Times" berichtet, soll der Manager sich regelmäßig an den Heiler gewandt haben. Auch Kremlchef Putin werden absonderlich wirkende medizinische Vorlieben nachgesagt.
Mysteriöse Todesfälle unter russischen Geschäftsleuten
Mit Subbotins Ableben setzt sich die Reihe mysteriöser Todesfälle unter russischen Topmanagern fort. Seit Anfang des Krieges starben mindestens sieben hochrangige russische Industrielle, zum Teil unter sehr ähnlichen Bedingungen. So sollen Sergej Protosenja, Wladislaw Awajew und Wassili Melnikow nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Familien getötet haben. Angeblich ebenfalls durch Selbstmord starben zudem die Geschäftsleute Alexander Tjuljakow und Leonid Shulman. Doch in manchen der Fälle gibt es Zweifel an und Unstimmigkeiten in der offiziellen Darstellung.
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Alexander Subbotin war nicht nur selbst Vorstandsmitglied von Lukoil, sein Bruder Valery Subbotin wurde sogar als Nachfolger von Konzernchef Wagit Alekperow gehandelt, schreibt die "Moscow Times". Alekperow war Mitte April von seinem Posten zurückgetreten. Zuvor war er wegen des Krieges gegen die Ukraine auf eine Sanktionsliste der EU gesetzt worden.
Alekperow äußerte Anfang März öffentlich seine "Besorgnis" angesichts der "tragischen Ereignisse" in der Ukraine. Es ist möglich, dass er seinen Posten auch infolge dieser kritischen Äußerung räumen musste. Der Konzern Lukoil gehörte bis 2003 dem Geschäftsmann Michail Chodorkowski. Unter dem Vorwand des Betrugs und der Steuerhinterziehung ließ Wladimir Putin dann ein Exempel an diesem statuieren: Als Warnung an andere kritische Oligarchen im Land ließ der Kremlchef ihn für zehn Jahre in Straflagern einsperren. Heute lebt Chodorkowski in London.
- Telegramkanal von mash.ru
- The Moscow Times: Ehemaliger Top-Manager von Lukoil stirbt mit Schamanen in Mytischtschi
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Chef von Lukoil zurückgetreten