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Russische Armee verliert offenbar Hightech-System – USA freuen sich


In Wald entdeckt
Russische Armee verliert offenbar Hightech-System

Von t-online, mk

Aktualisiert am 27.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Russische Soldaten beim Aufbau eines Krasucha-4-Systems: Das nun entdeckte Exemplar wird auf dem Landweg zunächst nach Deutschland gebracht. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Russische Soldaten beim Aufbau eines Krasucha-4-Systems: Das nun entdeckte Exemplar wird auf dem Landweg zunächst nach Deutschland gebracht. (Archivfoto) (Quelle: Donat Sorokin/imago-images-bilder)

Mit dem Krasucha-4-System kann sich Russlands Armee vor feindlichem Radar schützen und Drohnen vom Himmel holen. Westliche Geheimdienste haben großes Interesse an der Technik – und können sie jetzt studieren.

In einem Waldstück bei Kiew sind ukrainische Soldaten auf ein verlassenes, kaum getarntes Stück russischer Militärtechnik gestoßen, dessen Verlust den Kreml noch schmerzen könnte. Bei dem containerförmigen Lkw-Aufbau handelt sich um eine Kommandostation des Krasucha-4-Systems, auf das westliche Geheimdienste schon lange mit Neid und Sorge blicken.

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Krasucha-4 ist gefürchtet, weil es in einem Umkreis von bis zu 300 Kilometern Signale von GPS-Satelliten stören und Radarsysteme aufspüren und blockieren kann – wie beispielsweise die Nato-Flugzeuge vom Typ Awacs, die vom Nato-Luftraum aus auch im Ukraine-Krieg Aufklärung betreiben.

Krasucha-4-System soll in die USA geflogen werden

Die russische Armee nahm Krasucha-4 im Jahr 2010 in Dienst und soll das System im Syrienkrieg erfolgreich gegen türkische Drohnen vom Typ "Bayraktar TB-2" eingesetzt haben. Offenbar ist das System in der Lage, die Elektronik der Drohne derart zu stören, dass sie abstürzt. Die ukrainische Armee verfügt ebenfalls über mehrere Bayraktar-Drohnen und setzt diese offenbar sehr geschickt und erfolgreich gegen die russische Armee ein. Auch deshalb dürfte der Verlust des Krasucha-4-Systems Putins Invasionstruppen noch Probleme bereiten. Unklar ist, ob sich noch weitere Exemplare des Krasucha-4 in der Ukraine befinden.

Die jetzt bei Kiew entdeckte Kommandostation soll zunächst auf dem Landweg zur US-Luftwaffenbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz gebracht und dann zur genauen Untersuchung in die USA geflogen werden, berichtet der "Daily Telegraph". Westliche Geheimdienste seien offenbar ganz erpicht darauf, das System zu studieren. Der Fokus dürfte darauf liegen, Abwehrmechanismen gegen die Krasucha-4-Technik zu entwickeln, schreibt der Militärexperte Joseph Trevithick im Fachmagazin "The Drive".

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Krasucha-4-System dürfte wichtige Hinweise liefern

So könnten die US-Experten beispielsweise Sicherheitslücken in der Software des Systems finden und ausnutzen. Außerdem könnten einzelne Komponenten wie die Verkabelung den westlichen Experten vieles darüber erzählen, wie es tatsächlich um die russischen Fähigkeiten im Bereich der elektronischen Kriegsführung bestellt ist, schreibt Trevithick. Er glaubt, dass sich in dem bei Kiew entdeckten Krasucha-4 auch Dokumente befunden haben könnten, die weitere wichtige Hinweise liefern.

Helfen dürfte den Ermittlern auch der offenbar relativ gute Zustand des eroberten Exemplars. Der Container habe zwar auf der Seite gelegen und sei äußerlich leicht beschädigt, aber offenbar nicht bewusst zerstört worden, so Trevithick. Was genau mit dem Krasucha-4-System bei Kiew geschehen war, lasse sich aus der Fundsituation aber nicht schließen.

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