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Delta-Variante macht Australien zu schaffen – Sydney steht still


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Impfkampagne geht schleppend voran
Delta-Variante macht Australien zu schaffen – Sydney abgeriegelt


Aktualisiert am 28.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Das Opera House in Sydney: Die Metropole steht nun erstmal still.Vergrößern des Bildes
Das Opera House in Sydney: Die Metropole steht nun erstmal still. (Quelle: Mick Tsikas/ imago images)
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Die Metropole Sydney steht still – ein zweiwöchiger Lockdown wurde verhängt. Der Grund: Die Delta-Variante breitet sich rasant aus. Viele Menschen im Land sind frustriert wegen der niedrigen Impfquoten.

Auf die Corona-Lage in Australien haben Länder in Europa bislang mit einer Mischung aus Neid und Bewunderung geschaut. Während Deutschland monatelang im Lockdown ausharrte, schien am anderen Ende der Welt das Leben fast normal weiterzugehen. Australien hatte im März des vergangenen Jahres seine Grenzen abgeriegelt – und die Zahlen mit raschen lokalen Lockdowns und strikten Quarantäneregeln für Einreisende durchgehend niedrig gehalten; eine Zero-Covid-Strategie, die sich auszahlte.

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Doch seit rund einer Woche zittert Down Under wegen eines neuen Ausbruchs in der Metropole Sydney. Die Betroffenen haben sich dabei mit der aggressiveren Delta-Variante angesteckt. Nach einem ersten kurzen Lockdown für Teile der Stadt haben die Behörden die Maßnahme nun für den gesamten Großraum Sydney sowie umliegende Regionen im Bundesstaat New South Wales (NSW) ausgeweitet. Mehr als fünf Millionen Menschen müssen für zwei Wochen zu Hause bleiben. Sie dürfen nur noch für notwendige Besorgungen, Arztbesuche und Sport aus dem Haus gehen.

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"Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zahlen erheblich steigen werden bei dieser Variante sehen wir fast 100 Prozent der Übertragung innerhalb von Haushalten", sagte die Regierungschefin des Bundestaates NSW Gladys Berejiklian bei einer Pressekonferenz am Montagmorgen (Ortszeit) zu den neuen Maßnahmen.

Auch andere Bundesstaaten führen Maßnahmen ein

Zunächst war die Delta-Variante bei einem Fahrer im Stadtteil Bondi festgestellt worden. Der hatte die Besatzung eines Flugzeuges in ein Quarantäne-Hotel gebracht. Binnen einer Woche schnellten die Zahlen in NSW von sieben auf 130 lokal übertragene Fälle hoch, die meisten davon mit direktem Link zu dem Fahrdienst. Unter anderem gab es Ansteckungen an einer Schule im Stadtteil Coogee und einer Geburtstagsparty, nach der 30 Gäste positiv getestet wurden.

Auch in anderen Gegenden des Landes gelten ab heute Beschränkungen: In Perth im Westen Australiens gelten Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht für mindestens drei Tage. Eine Frau aus Perth war in Sydney positiv getestet worden. Im Norden in Darwin wurde ein kurzer Lockdown verhängt, nachdem ein Minenarbeiter positiv getestet wurde. In Brisbane wurden zwei neue Fälle gemeldet, es gelten kleinere Einschränkungen sowie eine Maskenpflicht. Melbourne scheint bisher verschont geblieben zu sein.

Nur wenige Impfungen bisher

Seit Beginn der Pandemie sind in Australien, wo rund 25 Millionen Menschen leben, mehr als 30.000 Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. 910 Menschen sind im Zusammenhang mit einer Erkrankung gestorben. Was derzeit für besonders viel Gesprächsstoff im Land sorgt, ist jedoch die schleppende Impfkampagne. Nur etwa 7,3 Millionen Impfdosen wurden bisher verabreicht, 1,19 Millionen Menschen, das entspricht etwa 4,7 Prozent der Bevölkerung, sind vollständig geimpft.

Warum die Impfkampagne im Land so schleppend vorangeht, fragen sich derzeit viele Australier. Globale Lieferengpässe, internationaler Wettbewerb und Probleme bei einer Studie für die Herstellung eines eigenen Vakzins in Australien, werden von der Regierung als Gründe für die niedrige Impfquote angeführt.

Die Opposition und auch Experten werfen Premierminister Scott Morrison vor, der jetzige Lockdown sei eine direkte Folge der gescheiterten Impfkampagne. Man habe sich zu sehr von Astrazeneca abhängig gemacht, und nicht rechtzeitig Deals mit anderen Herstellern vereinbart. Auch die Verteilung im Land sei chaotisch. Zudem haben die Probleme mit dem Impfstoff von Astrazeneca auch Ängste in Teilen der Bevölkerung um die Sicherheit von Impfstoffen geschürt. Erst vor knapp zwei Wochen hatte die Regierung die Empfehlung herausgeben, dass nur Menschen über 60 Jahre mit dem Vakzin geimpft werden sollten.

"Es dreht sich alles um die Versorgung. Wir haben nicht genug, um die Nachfrage zu erfüllen. Dabei ist es die Ausfahrt von der Virus-Autobahn. Doch im Moment bekommen wir kein grünes Licht, um die Autobahn – und damit die Pandemie – hinter uns zu lassen", sagte jüngst der Gesundheitsminister des Bundesstaates Victoria, Martin Foley.

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