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Österreich – Nach Anschobers Rücktritt: Neuer Gesundheitsminister steht fest


Nach Anschobers Rücktritt
Österreichs Gesundheitsminister tritt ab – Nachfolger steht fest

Von dpa
Aktualisiert am 13.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Rudolf Anschober: Der österreichische Gesundheitsminister ist zurückgetreten.Vergrößern des Bildes
Rudolf Anschober: Der österreichische Gesundheitsminister ist zurückgetreten. (Quelle: SEPA.Media/imago-images-bilder)
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Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Ein Nachfolger für sein Amt steht bereits in den Startlöchern.

Der Wiener Arzt Wolfgang Mückstein wird mitten in der Corona-Pandemie neuer Gesundheitsminister in Österreich. Dies teilte der Grünen-Vorsitzende und Vizekanzler Werner Kogler in Wien mit. Mückstein (46) ist damit auch für Soziales, Pflege und Verbraucherschutz zuständig. Zuvor war der bisherige Amtsinhaber Rudolf Anschober zurückgetreten. Der 60-Jährige begründete dies mit seiner Gesundheit. Er habe vor einer Woche einen zweiten Kreislaufkollaps erlitten.

Grünen-Chef Kogler nannte den Posten des Gesundheitsministers eine "Herkulesaufgabe". Mückstein sei ein Mann der Praxis, der hautnah miterlebt habe, wie sich die Pandemie auswirke. Der neue Minister selbst sagte: "Wir haben sehr stark die Kollateralschäden wahrgenommen." Er betreibt in Wien eine Gemeinschaftspraxis, die nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch Psychotherapie und Betreuung durch Sozialarbeiter anbietet. Als Ärztekammer-Funktionär war er mit neuen Hausarzt-Modellen befasst.

"Da muss ich jetzt für mich eine Notbremse ziehen"

Anschober sagte zu seinem Rücktritt: "Ich habe gemerkt, da muss ich jetzt für mich eine Notbremse ziehen." Das Land brauche in dieser Phase einen absolut fitten Gesundheitsminister. Anschober leitete seit dem Start der Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen im Januar 2020 das Gesundheitsressort, das in der Pandemie zum Schlüsselressort wurde. Er habe seit 14 Monaten praktisch durchgearbeitet. Anschober hatte in den Jahren als Landesminister in Oberösterreich einen Burnout erlitten.

Im Sommer 2020 war er durch sein sachliches Auftreten zeitweise so populär, dass er Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einem Politbarometer vom Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala der Bundespolitiker verdrängte. "Einer meiner Vorzüge ist es, dass ich in Krisensituationen tatsächlich sehr ruhig werde", sagte Anschober einmal.

Zweiter Ministertausch für Kurz

Auf sein Konto gingen aber auch zahlreiche fachliche Fehler bei der Flut von Verordnungen, die sein Haus in der Pandemie erließ. Zuletzt wurden ihm auch Probleme beim Impfstart und Kommunikationspannen angekreidet. Ein Spitzenbeamter aus seinem Ressort soll ihn nicht über die Möglichkeit weiterer Bestellungen von Impfdosen informiert haben. Das führte zu einem offenen Konflikt mit Kurz.

Durch den Schritt Anschobers muss Kurz zum zweiten Mal ein Regierungsmitglied auswechseln. Im Januar war Familien- und Arbeitsministerin Christine Aschbacher nach Plagiatsvorwürfen rund um ihre Magisterarbeit und Dissertation zurückgetreten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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