Gemeinsame Minderheitsregierung? Spanien: Sozialisten und Linksbündnis wollen koalieren
Nach den Wahlen in Spanien haben sich die Sozialisten des amtierenden Ministerpräsidenten Sánchez und das Linksbündnis auf eine Vorvereinbarung geeinigt. Von einer Mehrheit im Parlament sind die Partein jedoch weit entfernt.
Zwei Tage nach der Parlamentsneuwahl in Spanien haben die Sozialisten (PSOE) des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Pedro Sánchez und das Linksbündnis Unidas Podemos (UP) eine Vorvereinbarung erzielt. Der ranghohe UP-Politiker Alberto Garzón teilte am Dienstag auf Twitter mit, Sánchez und UP-Chef Pablo Iglesias wollten eine Koalitionsregierung bilden. Medien in Spanien berichteten, Iglesias werde stellvertretender Regierungschef.
Beide Gruppierungen kommen im 350-köpfigen "Congreso de los Diputados" aber nur auf 155 Sitze (PSOE 120 Mandate, UP 35 Mandate). Sie sind somit auch gemeinsam von der absoluten Mehrheit von 176 Sitzen noch weit entfernt und bräuchten für eine Regierungsbildung die Unterstützung weiterer Parteien.
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Sánchez hatte sich nach der ersten Neuwahl Ende April monatelang geweigert, eine Koalition mit Unidas Podemos einzugehen. Dabei hatten beide Parteien damals noch insgesamt zehn Sitze mehr.
- Nachrichtenagentur dpa