Türkische Politikerin verurteilt Zehn Jahre Haft, weil sie Erdogan beleidigt haben soll
Die Vorsitzende der türkischen Partei CHP wurde wegen "Terrorpropaganda" und "Präsidentenbeleidigung" für schuldig befunden. Nun muss sie fast zehn Jahren in Haft.
Die Istanbuler Vorsitzende der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) ist zu fast zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht der türkischen Metropole befand Canan Kaftancioglu wegen alter Tweets und anderer Äußerungen der "Terrorpropaganda", der "Präsidentenbeleidigung" und der "Beleidigung der Türkischen Republik" schuldig, wie ihre Partei mitteilte. Die Haftstrafe lautet demnach auf neun Jahre, acht Monate und 20 Tage.
Da sie keine Reue zeigte und nach einer vorherigen Gerichtsanhörung ein kritisches Gedicht des linken Dichters Nazim Hikmet verlesen habe, sei die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden, teilte ein CHP-Vertreter mit.
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Allerdings wird die streitbare Oppositionspolitikerin demnach für die Dauer des Berufungsverfahrens nicht festgenommen. Laut ihrer Partei muss nun ein Berufungsgericht binnen sechs Monaten über den Fall entscheiden.
- Nachrichtenagentur AFP