Reaktionen auf Österreich-Skandal "Strache und seine Helfer sind keine Patrioten, sondern windige Typen"
Nach Bekanntwerden des Treffens von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit einer angeblichen russischen Großspenderin fordern die Oppositionsparteien Konsequenzen. Kommt es in Österreich zu Neuwahlen?
Die Affäre um FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat in Österreich ein politisches Erdbeben ausgelöst. Politiker der Oppositionsparteien forderten nach Bekanntwerden des Treffens Straches mit einer angeblichen russischen Großspenderin auf Ibiza im Jahr 2017 den Rücktritt des österreichischen Vizekanzlers. Auch Forderungen nach Neuwahlen werden erhoben.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner schreibt bei Twitter: "Es ist Zeit, diesem Spuk ein Ende zu machen. Für Bundeskanzler Kurz gibt es nur einen Weg: der Gang zum Bundespräsidenten." Einen Rücktritt Straches halte sie für zwingend.
Im Video: Neonazi berichtet von rechtsextremer Vergangenheit Straches
Mit Blick auf Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schreibt der österreichische Grünen-Vorsitzende Werner Kogler, Kurz müsse "die Regierung mit dieser blauen Bande aufkündigen. Oder er wird selbst untragbar."
"Die Welt lacht über ein Österreich"
Die Chefin der österreichischen liberalen Partei Neos, Beate Meinl-Reisinger, sagte zu möglichen Konsequenzen aus der Strache-Affäre: "Diese Regierung ist am Ende, das muss auch Sebastian Kurz einsehen. An Neuwahlen führt kein Weg mehr vorbei."
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Wolfgang Zinggl und Bruno Rossmann von der Partei Jetzt fordern von Kurz die sofortige Entlassung Straches: "Vizekanzler Strache ist für Österreich nicht mehr tragbar", heißt es in einer Mitteilung der Partei. Das Video zeige Strache und Gudenus in "einer völlig verluderten Gesellschaft" und weiter: "Ganz Österreich ist unendlich blamiert – die Welt lacht über ein Österreich mit einem Vizekanzler, der die Zuneigung einer russischen Oligarchin sucht."
Konstantin Kuhle: Signalwirkung über Österreich hinaus
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Konstantin Kuhle, äußerte sich mit Blick auf die Vorgänge in Österreich gegenüber t-online.de deutlich: "Die aktuellen Enthüllungen zeigen: Rechtspopulisten wie Strache und seine Helfer sind keine Patrioten, sondern windige Typen, die einzig die Zerstörung europäischer Werte im Sinn haben – auch mit dem Mittel der Korruption. Die Berichte haben aber auch eine Signalwirkung über Österreich hinaus: Die deutsche AfD plant nach der Europawahl offensichtlich eine gemeinsame Fraktion der korrupten Verfassungsfeinde."