Satiriker Jan Böhmermann "Mit Rechten wird nicht geredet"
Satiriker Jan Böhmermann will mit Rechten nicht in den Dialog treten. In Österreich ging er hart mit der Regierung um Kanzler Sebastian Kurz ins Gericht – sie würde Rechten ein Forum bieten.
Der österreichischen Wochenzeitung "Falter" erklärte Jan Böhmermann mit deutlichen Worten, was er von der Regierung rund um Sebastian Kurz hält: "Mit Rechten wird nicht geredet. Aus. Rassismus oder der Wunsch, Menschen die Gleichheit abzuerkennen, sind keine Meinung. Das ist schlicht Unrecht, das spricht Menschen die Würde ab."
Der 38-Jährige hatte vor wenigen Tagen in Graz eine Ausstellung eröffnet und am Montag bereits im ORF zu einem Rundumschlag gegen Österreich ausgeholt.
"Rechte werden kleiner, wenn man ihnen das Forum entzieht"
Böhmermann hält es für sehr problematisch, dass in der Alpenrepublik die konservative ÖVP von Kanzler Sebastian Kurz mit der rechten FPÖ von Vizekanzler Heinz-Christian Strache in der Regierung zusammenarbeitet.
- ORF distanziert sich von Böhmermann: "In einer halben Stunde mit dem Panzer in Salzburg"
- "Schmähgedicht"-Prozess: Jan Böhmermann verliert Klage gegen Angela Merkel
- Staatsbankett: Böhmermann witzelt über angebliches Treffen mit Erdogan
"Ihr Kanzler hat das Reden mit Faschisten zum Grundprinzip seiner Regierungsarbeit gemacht, aber das schwächt die Rechten nicht", sagte Böhmermann. Das Gegenteil sei stattdessen wahr. "Rechte werden kleiner, wenn man ihnen das Forum entzieht."
- Nachrichtenagentur dpa
- "Falter": Der deutsche Satiriker über das rechte Versuchslabor Österreich