Frau und Kinder scheinbeschäftigt? Frankreichs Ex-Premier Fillon muss vor Gericht

Der konservative Politiker François Fillon wollte 2017 französischer Präsident werden, stürzte aber über Vorwürfe von Veruntreuung und Vetternwirtschaft. Nun wird die Affäre vor Gericht untersucht.
Der frühere französische Premierminister François Fillon muss sich in einer Scheinbeschäftigungsaffäre vor Gericht verantworten: Richter ordneten einen Prozess gegen Fillon und seine Frau Penelope an, wie die Justiz mitteilte. Dem konservativen Präsidentschaftskandidaten von 2017 wird vorgeworfen, seine Frau und seine Kinder jahrelang aus öffentlichen Mitteln als parlamentarische Mitarbeiter bezahlt zu haben – ohne, dass diese dafür wirklich arbeiteten.
Nach Angaben der Zeitung "Le Monde" wird Fillon die Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Seine Frau muss sich als Komplizin verantworten. Ein Datum für den Prozess steht noch nicht fest.
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Die Fillon-Affäre war vor der Präsidentschaftswahl vom Frühjahr 2017 ins Rollen gekommen. Sie hatte den lange Zeit als Favoriten gehandelten Konservativen den Sieg gekostet. Fillon war von 2007 bis 2012 Premier unter Präsident Nicolas Sarkozy.
- Nachrichtenagentur AFP