Lockerbie-Attentat Ehemalige Stasi-Mitarbeiter werden vernommen
270 Menschen starben 1988 beim Lockerbie-Anschlag. Bis heute ist ungeklärt, wer für die Bombe an Bord des PanAm-Fliegers verantwortlich war. Nun werden Ex-Stasi-Mitarbeiter befragt.
Im Zusammenhang mit dem Lockerbie-Anschlag im Jahr 1988 werden unter anderem in Berlin mehrere mutmaßliche frühere Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit vernommen. Es lägen entsprechende Rechtshilfeersuchen aus Schottland zur Aufklärung der Hintergründe vor, teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft mit. Nähere Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen.
Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass schottische Staatsanwälte der Frage nachgingen, ob Stasi-Agenten womöglich Teil der Terror-Verschwörung des ehemaligen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi waren, der das Attentat angeordnet haben soll.
"Ausschließlich Zeugenvernehmungen"
Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) hatte fünf "europäische Ermittlungsanordnungen" erhalten. Ehemalige Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR seien aber nicht als Verdächtige verhört worden. "Es handelt sich ausschließlich um Zeugenvernehmungen", hatte eine Sprecherin betont.
- Lockerbie-Attentat: Das Rätsel der fünften Bombe
Als der Jumbo-Jet der US-Fluggesellschaft PanAm am 21. Dezember 1988 auf das Dorf Lockerbie stürzte, starben 270 Menschen, darunter elf Dorfbewohner. Bisher hat es nur eine Verurteilung in dem Fall gegeben: der libysche Geheimdienstoffizier Abdel Bassit al-Megrahi. Er starb 2012 an Krebs. Gaddafi wurde 2011 von Aufständischen getötet.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP