Gewalt, Plünderung, Brandstiftung Schwere Ausschreitungen bei "Gelbwesten"-Demonstration
In Paris sind Proteste der "Gelbwesten" eskaliert. Demonstranten und Polizisten gerieten aneinander. Eine Mutter und ihr Kind mussten aus einem brennenden Haus gerettet werden.
Bei Protesten der "Gelbwesten" ist es in Paris wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Vor allem auf den Champs-Élysées und rund um den Triumphbogen an der Spitze der Prachtmeile kam es am Samstagvormittag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Maskierte und schwarz gekleidete Demonstranten Pflastersteine in Richtung der Polizisten. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Ein Wohnhaus ging bei den Protesten in Flammen auf – eine Mutter und ihr Baby wurden gerettet. Das Feuer wurde nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner vorsätzlich gelegt. Es brach in einer Bank im Erdgeschoss des Haues in der Nähe des Champs-Élysées aus und breitete sich dann aus, wie der Sender France 3 berichtete.
Feuerwehr rettet Mutter und Kind
Die Mutter und ihr Kind befanden sich den Angaben nach im zweiten Stock und wurden von Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht. "Die Personen, die diese Tat begangen haben, sind weder Demonstranten noch Randalierer, sie sind Mörder", erklärte Castaner via Twitter.
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"Es besteht kein Zweifel, dass sie zu Gewalt aufrufen und in Paris Chaos säen", sagte Innenminister Kastaner. Professionelle Randalierer hätten sich unter die Demonstranten gemischt. Er forderte die Polizei auf, mit Härte auf die Angriffe zu reagieren.
Am Rande der Proteste kam es zu Plünderungen. Demonstranten plünderten Geschäfte am Champs-Élysées, wie ein AFP-Reporter beobachtete. Auf Fernsehbildern waren eingeschlagene Scheiben und brennende Autos zu sehen. Nach offiziellen Angaben gab es bis zum Mittag Dutzende Festnahmen.
Entscheidendes Wochenende für "Gelbwesten"
Für die "Gelbwesten"-Bewegung ist es ein entscheidendes Wochenende. Am vergangenen Samstag hatten so wenig "Gelbwesten" wie noch nie seit Beginn der Proteste im November demonstriert. Zahlreiche Führungsfiguren der Gruppe hatten anschließend relativ einhellig dazu aufgerufen, an diesem Samstag in Paris zu demonstrieren.
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Es ist das 18. Wochenende in Folge, an dem die Bewegung gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Am Freitag endete der erste Teil von Macrons Bürgerdebatte, die er ins Leben gerufen hatte, um die Krise in den Griff zu kommen.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP