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Kampf um Donezk: Gesprengte Brücken sollen Armee aufhalten


Kampf um Donezk
Gesprengte Brücken sollen Armee aufhalten

Von afp, reuters
Aktualisiert am 07.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Der Kampf um Donezk steht bevor: Rebellen sprengten - wie hier bei Nowobachmutiwka - Brücken, um den Vormarsch der Regierungstruppen zu bremsenVergrößern des Bildes
Der Kampf um Donezk steht bevor: Rebellen sprengten - wie hier bei Nowobachmutiwka - Brücken, um den Vormarsch der Regierungstruppen zu bremsen (Quelle: dpa-bilder)
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Nach ihrem Rückzug aus mehreren Rebellenhochburgen im Osten der Ukraine bereiten sich die pro-russischen Separatisten auf einen Kampf um die Millionenmetropole Donezk vor. Um den Vormarsch der Regierungstruppen zu verzögern, sind auf den Hauptzufahrtsstraßen offenbar drei Brücken gesprengt worden.

Im Dorf Nowobachmutiwka stürzte eine Eisenbahnbrücke auf die darunter verlaufende Autobahn. Ein Augenzeuge berichtete, er habe eine Explosion beobachtet, bevor die Brücke eingestürzt sei. Eine Gruppe Männer in Tarnuniformen sei daraufhin in Richtung Donezk weggefahren. Die Separatisten bekannten sich nicht zu der Tat, von der Zerstörung der Brücke würden aber vor allem sie profitieren.

Auch in den Ortschaften Sakitne und Selesnewka wurden Straßen von Slawjansk nach Donezk gesprengt, teilte die Straßenaufsichtsbehörde der Region mit.

"Richtigen Partisanenkrieg" angekündigt

Nach der Vertreibung aus Slawjansk sind viele Rebellen in die Ein-Millionen-Einwohner-Stadt Donezk geflohen. Der selbst ernannte Gouverneur der Donezker Volksrepublik, Pawel Gubarow, hatte einen "richtigen Partisanenkrieg im gesamten Umkreis von Donezk" angekündigt.

In zahlreichen Straßen errichteten die Aufständischen Barrikaden und Kontrollposten. Vereinzelt waren auch Schüsse zu hören. Offenbar aus Angst vor einer Militäroffensive flüchteten zugleich nach Behördenangaben Zehntausende Menschen aus der Stadt. "Die Atmosphäre ist sehr angespannt, es gibt keine Aussicht auf eine Zukunft. Man schläft im Alarmzustand ein, und man wacht im Alarmzustand auf", sagte ein 28-jähriger Koch.

Baldige Feuerpause sehr unwahrscheinlich

Am Wochenende hatten die ukrainischen Streitkräfte Slawjansk zurückerobert. Präsident Petro Poroschenko sprach von einem Wendepunkt im Kampf zur Erhaltung der territorialen Integrität des Landes. Bereitschaft, einer neuen Feuerpause zuzustimmen, signalisierte er nicht. Stattdessen teilte er am Sonntag per Twitter mit, die Fortsetzung des Einsatzes "zur Befreiung der Regionen Donezk und Lugansk" befohlen zu haben.

Ob die Separatisten einer großen Militäroffensive gewachsen sind, ist mehr als unklar. Bislang hatten Polizei oder örtliche Regierungsvertreter den pro-russischen Kämpfern kaum Widerstand geleistet.

Zweifel an der Kampfmoral

Ein Rebellenkommandeur, der den Namen Igor Strelkow nutzte, sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax, seine Männer würden um die Stadt kämpfen. Donezk sei sehr viel leichter zu verteidigen als Slawjansk. 80 bis 90 Prozent seiner Männer seien aus Slawjansk entkommen. Sie würden jetzt "die aktive Verteidigung" von Donzek organisieren.

Tatsächlich sei es um die Kampfmoral der Rebellen jedoch schlecht bestellt, sagte Anton Heraschtschenko, ein Berater von Innenminister Arsen Awakow. Sie fühlten sich verlassen, betrogen und getäuscht. Ein Kämpfer, der einer Gruppe angehört, die sich das "Wostok Bataillon" nennt, und der seinen Namen nicht nennen wollte, sagte: "Es herrscht ein richtiges Chaos."

Ende Mai hatten die Streitkräfte der Regierung mit ihrer militärischen Übermacht einen Angriff der Rebellen auf den Flughafen von Donezk blutig zurückgeschlagen. Allerdings fürchtet das Militär, dass es in der Stadt selbst zu einem langwierigen Straßenkampf kommen könnte.

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