Milliardär greift in britische Politik ein Plötzlich fällt Musk einem Verbündeten in den Rücken
Seit Monaten arbeitet sich Elon Musk an der britischen Politik ab. Wie in Deutschland setzt er dabei auf die Rechten. Deren Chef hält er jedoch für eine Fehlbesetzung.
So schnell kann man bei einem einflussreichen Multimilliardär in Ungnade fallen: Wenige Wochen nach einem angeblich "großartigen" Treffen hat sich US-Unternehmer Elon Musk gegen den britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgesprochen.
Die Partei Reform UK brauche einen neuen Chef, schrieb der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf seiner Onlineplattform X, auf der er sich seit Monaten an der britischen Politik abarbeitet. "Farage hat nicht das, was es dazu braucht."
Musk hat sich im US-Wahlkampf vehement für Trump eingesetzt und sich zuletzt mehrmals auch lautstark für die AfD ausgesprochen. Ferner wettert er seit Längerem gegen die britische Politik und dort in erster Linie gegen die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer. Zuletzt warf er ihr vor, nicht genug für die Aufklärung früherer Missbrauchsskandale zu tun.
Spekulation über Großspende Musks an die Partei
Mitte Dezember hatte Musk den Brexit-Vorkämpfer Farage in Trumps Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida getroffen. Danach bestätigte Farage zwischen den Zeilen erstmals Gerüchte über eine mögliche Großspende von Musk für Reform UK.
In britischen Medien wird seit geraumer Zeit spekuliert, dass der X-Eigentümer die Partei mit bis zu 100 Millionen US-Dollar (knapp 97 Mio. Euro) unterstützen könnte. Trumps Wahlkampf hatte der Multimilliardär mit einer noch höheren Summe finanziert.
Musk setzt sich für inhaftierten rechtsextremen Aktivisten ein
Nun jedoch scheint Musk Farage für eine Fehlbesetzung zu halten. Das könnte mit unterschiedlichen Ansichten über den im Gefängnis sitzenden britischen rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson zu tun haben, für den sich Musk via X einsetzt. Farage hat sich wiederholt positiv zu den Ansichten von Musk geäußert, sich von denjenigen zu Robinson allerdings distanziert.
"Nun, das ist eine Überraschung!", schrieb Farage nun zu dem X-Beitrag von Musk. "Elon ist eine beeindruckende Person, aber in diesem Punkt bin ich leider anderer Meinung." Er gehe davon aus, dass Robinson jedenfalls nicht der richtige Mann für die Partei wäre. Musk hatte gefordert, Robinson bei Reform UK aufzunehmen.
- Nachrichtenagentur dpa