Generationen im Gebraucht-Check Von diesem Golf sollten Sie lieber die Finger lassen
![VW Golf: Der unaufgeregte Klassiker, der sich immer wieder neu erfindet – aber nicht immer ganz fehlerfrei ist. VW Golf: Der unaufgeregte Klassiker, der sich immer wieder neu erfindet – aber nicht immer ganz fehlerfrei ist.](https://images.t-online.de/2025/02/ew8tFnImlq6a/102x0:1741x980/fit-in/1741x0/image.webp)
Der VW Golf – praktisch, zuverlässig, aber nicht jeder ist ein Treffer. Welche Modelle überzeugen und welche man besser meidet.
Seit 1974 rollt er durch Deutschland – zuverlässig, praktisch, für viele das erste Auto: der VW Golf. Doch nicht jede Generation ist ein Meisterstück. Ein Vergleich der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" der Baureihen vier bis acht zeigt, wo VW glänzte – und auf welchen Modellen ein Schatten liegt.
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Und der Rest?
Den VW Golf gibt es in acht Generationen, aber nur die Modelle der Generationen 4 bis 8 sind als Gebrauchtwagen noch relevant. Ältere Modelle, insbesondere der Golf 1 und 2, sind längst Klassiker und kaum noch auf dem Markt.
Golf 4 (1997-2003): Der Unverwüstliche
Ein Klassiker mit Bestnoten in Sachen Langlebigkeit: Der Golf 4 rostet kaum, seine Technik hält lange durch und er sieht auch heute noch gut aus. Vor allem die Dieselmotoren mit 90 bis 130 PS haben sich als Dauerläufer bewährt. Wer einen Golf 4 sucht, sollte sich an diese Varianten halten:
Gute Wahl:
- 1.9 TDI (90, 110, 130 PS) – sparsam, robust, langlebig.
- 1.6 Benziner (101 PS) – zuverlässig, wartungsfreundlich.
- 1.8 T (150, 180 PS) – eine gute Wahl für sportliche Fahrer.
Schlechte Wahl:
- 1.4 Benziner (75 PS) – wenig Leistung, hoher Ölverbrauch.
- 2.0 Benziner (115 PS) – durstig, Probleme mit der Zylinderkopfdichtung.
- 1.6 FSI (115 PS) – fehleranfälliges Motormanagement.
Golf 5 (2003-2008): Fortschritt mit Tücken
Mehr Platz, mehr Komfort, besseres Fahrwerk – der Golf 5 machte zunächst vieles richtig, aber VW baute ihn zu teuer. Sparmaßnahmen folgten: Antenne aufs Dach statt in die Heckscheibe, und selbst die Mittelarmlehne kostete extra. Die alte TDI-Generation überzeugt, aber die frühen DSG-Getriebe sind anfällig, und bei den TSI-Motoren beginnen die Steuerkettenprobleme. Rost an Kotflügeln und Unterboden ist eine Schwachstelle. Der Variant bietet viel Stauraum, der Jetta weniger. Wer eine solide Basis sucht, greift zum Schaltgetriebe.
Gute Wahl:
- 1.9 TDI (105 PS) – robust, sparsam.
- 2.0 TDI (140 PS) – durchzugsstark und sparsam, aber mit anfänglichen Schwächen bei der Abdichtung.
- 1.6 Benziner (102 PS) – unkompliziert, keine großen Schwachstellen.
Schlechte Wahl:
- 1.4 TSI – Steuerkettenprobleme und teure Reparaturen.
- 2.0 TFSI (GTI) – hoher Ölverbrauch.
Golf 6 (2008-2012): Der Verfeinerte
Der Golf 6 bietet viele Verbesserungen gegenüber dem Golf 5: modernere Materialien, bessere Infotainmentsysteme und eine höhere Zuverlässigkeit. Die Raumausnutzung ist sehr gut und der TDI-Motor bietet Sparsamkeit und Leistung. Problematisch bleiben die TSI-Motoren. Die Doppelkupplungsgetriebe sind etwas robuster geworden und auch der Golf Variant bleibt eine gute Wahl. Der Golf 6 gilt als solide und immer noch zeitgemäße Option, vor allem für Diesel-Fans.
Gute Wahl:
- 1.6 TDI (105 PS) – sparsam, langlebig.
- 2.0 TDI (140 PS) – durchzugsstark und robust.
- GTI (211 PS) – ein Klassiker unter den Kompaktsportlern.
Schlechte Wahl:
- 1.4 TSI – weiterhin Schwächen bei der Steuerkette.
- DSG-Getriebe – häufig Probleme mit Kupplung und Mechatronik.
Golf 7 (2012-2019): Der Moderne
Der Golf 7 setzt auf den Modularen Querbaukasten (MQB), der zu einer besseren Raumausnutzung, weniger Gewicht und hohen Sicherheitsstandards beiträgt. Mit modernen Infotainment-Lösungen und optionalen Fahrerassistenzsystemen ist er gut ausgestattet. Die kleinen TSI-Motoren bieten dank Zahnriemen eine höhere Zuverlässigkeit. Die Dieselmotoren bleiben eine klare Empfehlung. Neu sind auch der Golf GTE (Plug-in-Hybrid) und der E-Golf. Die Doppelkupplungsgetriebe sind robuster, wenn auch noch nicht perfekt. Der Golf 7 gilt als der bislang beste Golf.
Gute Wahl:
- 1.6 TDI (110 PS) & 2.0 TDI (150 PS) – sparsame Dauerläufer.
- 1.5 TSI (130/150 PS) – moderner, effizienter Benziner.
Golf 8 (ab 2019): Hightech mit Hürden
Der Golf 8 setzt auf moderne Technik, aber nicht alle Neuerungen überzeugen. Das Bedienkonzept mit Touchscreens und Onlinediensten stößt auf ein geteiltes Echo: Die früher intuitive VW-Tastenlogik ist einer teilweise unausgereiften Touch-Bedienung gewichen. Frühe Softwareprobleme führten zu instabilen Systemen und Ausfällen. Auch an anderen Stellen wurde gespart – etwa bei der Motorhaubenstütze oder den Schiebedachblenden. Bei Raumnutzung und Verbrauch bleibt der Golf 8 seinem Vorgänger weitgehend treu. Ein Lichtblick: Die DSG-Getriebe arbeiten jetzt zuverlässiger und schalten präziser.
Gute Wahl:
- 1.5 eTSI (150 PS) – effizienter Mildhybrid mit guten Fahrleistungen.
- 2.0 TDI (150 PS) – sparsam und ausgereift.
- GTE (245 PS) – Plug-in-Hybrid mit guter Reichweite.
Schlechte Wahl:
- Modelle vor dem Facelift 2024 sind weniger zuverlässig, vor allem bei der Elektronik.
Welche Golf-Generation lohnt sich?
Die Wahl des richtigen Golf-Modells hängt ganz von den Erwartungen ab. Für Fahrer, die Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Zuverlässigkeit legen, ist der Golf 6 2.0 TDI (140 PS) eine gute Wahl. Er vereint Effizienz, Fahrspaß und Langlebigkeit – perfekt für den Alltag.
Wer mehr Komfort und moderne Technik sucht, ist mit dem Golf 7 1,5 TSI (130/150 PS) gut bedient. Dieser Allrounder verbindet Fahrspaß mit zeitgemäßer Ausstattung. Der Golf 8 GTE ist als Plug-in-Hybrid eine interessante Option.
Vom Golf 5 hingegen sollte man lieber die Finger lassen. Hier hat VW am falschen Ende gespart – das DSG-Getriebe ist anfällig und viele Benziner bereiten Probleme. Wer also keine größeren Reparaturen riskieren will, schaut sich lieber nach einer anderen Generation um.
Auch der Golf 4 ist ein Kapitel für sich – allerdings ein viel erfreulicheres: Trotz seines Alters ist er immer noch eine solide Wahl für diejenigen, die keinen Luxus brauchen, aber ein zuverlässiges Auto suchen. Gut erhaltene Exemplare haben Klassiker-Potenzial – wer solch ein Exemplar findet, macht ein Schnäppchen. Aber Vorsicht: Wirklich nur gepflegte Autos sind ein guter Kauf.
- auto-motor-und-sport.de: Gebrauchte VW Golf: Das ist die beste Golf-Generation für Sie (Bezahl-Inhalt)