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Iran: Studentin protestiert in Unterwäsche gegen Mullah-Miliz


Festnahme in Teheran
Sie protestiert in Unterwäsche gegen Mullah-Miliz

Von t-online, afp
Aktualisiert am 03.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Studentin hat sich in Teheran bis auf die Unterwäsche ausgezogen, offenbar als Protest gegen eine iranische Miliz.Vergrößern des Bildes
Eine junge Studentin hat sich in Teheran bis auf die Unterwäsche ausgezogen, offenbar als Protest gegen eine iranische Miliz. (Quelle: Screenshot X)

Eine Studentin in Teheran hat mit einem Protest für Aufsehen gesorgt: Sie lief in Unterwäsche vor ihrer Universität herum, bis sie festgenommen wurde.

Eine Iranerin hat mit einem ungewöhnlichen Protest die Behörden des Mullah-Regimes provoziert und wurde kurz festgenommen. Aus Protest gegen die Basidsch-Miliz hatte sie sich in Teheran bis auf die Unterwäsche ausgezogen und lief die Straße entlang. Zuvor war sie offenbar von der zu den Revolutionsgarden gehörenden Miliz belästigt worden, wie Aktivisten in Onlinediensten berichteten. Aus Protest zog sich die an der renommierten Asad-Universität in Teheran studierende Frau vor der Lehranstalt aus und lief in Unterwäsche durch die Straße, wie ein Video zeigt.

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Offenbar bei Festnahme geschlagen und in ein Auto geschubst

Das Video wurde offenbar von den Bewohnern eines Gebäudes nahe der Universität aufgenommen. Es wurde zunächst von dem iranischen Studentenportal Amir Kabir veröffentlicht und später von zahlreichen weiteren Websites verbreitet, darunter die Nachrichtenseite "Iran Wire" und die Seite der Menschenrechtsgruppe Hengaw.

Weitere Bilder zeigen, wie die junge Frau von Männern in Zivil in ein Auto geschubst wird. Nach Angaben von Amir Kabir wurde die Studentin, deren Identität nicht preisgegeben wurde, bei der Festnahme geschlagen.

Die iranische Abteilung von Amnesty International forderte im Onlinedienst X, die Behörden müssten die junge Frau "sofort und bedingungslos freilassen". Die Vorwürfe von Schlägen und sexueller Gewalt bei ihrer Festnahme müssten unabhängig und unparteiisch untersucht werden, fügte die Organisation hinzu.

Aktivistin Tekkal: Ihr Leben ist in Gefahr

Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal schrieb auf der Plattform LinkedIn: "Aber wenn die Freiheit und Selbstbestimmung von Frauen das Regime so triggern, dann ist die islamische Republik eine Krankheit. Wir werden aufmerksam verfolgen, wie es mit der Studentin weitergeht, denn zur Wahrheit gehört auch, dass ihr Leben jetzt in Gefahr ist." Die Menschenrechtsaktivistin Elica Le Bon lobte die Aktion: "Das ist eine mutige Form des Widerstands." Sie berichtete, dass iranische Behörden der Frau eine psychische Störung unterstellt und sie in ein Krankenhaus gebracht hätten.

Die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete über den Vorfall und veröffentlichte ein verwackeltes Foto der Frau. Staatlichen Angaben zufolge trug die Studentin im Unterricht "unangemessene" Kleidung und entblößte sich, nachdem sie von Sicherheitsbeamten ermahnt worden war.

Das islamische Gesetz im Iran schreibt Frauen eine strenge Kleiderordnung vor, derzufolge sie ein Kopftuch und weite, ihren Körper verhüllende Kleidung tragen müssen.

Verwendete Quellen
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