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Xavier Milei soll UN-Rede von amerikanischer TV-Serie kopiert haben


Vorbild "The West Wing"?
Argentiniens Präsident soll UN-Rede abgekupfert haben

Von t-online, wan

05.10.2024 - 01:11 UhrLesedauer: 2 Min.
G7-SUMMIT/Vergrößern des BildesJavier Milei kratzt sich am Kopf (Archivbild): Der argentinische Präsident soll eine Rede aus einer TV-Serie abgeschrieben haben. (Quelle: Guglielmo Mangiapane/reuters)

Eine Rede des argentinischen Präsidenten sorgt für Aufregung. Sie hört sich an, als ob sie aus einer TV-Serie stammt. Zufall?

Gegen Argentiniens Präsident Javier Milei werden Anschuldigungen erhoben, dass er seine jüngste Rede vor den Vereinten Nationen aus einer amerikanischen Polit-TV-Serie abgeschrieben hat. "Es sieht aus wie Fiktion, ist es aber nicht", berichtete die linksgerichtete Zeitung "Página 12" am Freitag in Buenos Aires und behauptete, Milei habe "Wort für Wort einen Monolog" des fiktiven Präsidenten Josiah "Jed" Bartlet aus der Fernsehserie "The West Wing" kopiert.

Einen ersten Verdacht zu Mileis Rede hatte es gegeben, als der politische Analyst Carlos Pagni von erstaunlichen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Reden sprach, berichtet der britische "Guardian".

In seiner Rede vor den Staats- und Regierungschefs der Welt am 24. September sagte der rechts-liberale Staatschef Argentiniens laut "Guardian": "Wir glauben daran, das Leben aller zu verteidigen. Wir glauben an den Schutz von jedermanns Eigentum. Wir glauben an die Redefreiheit für alle. Wir glauben an die Freiheit der Religionsausübung für alle Menschen. Wir glauben an Handelsfreiheit für alle ... Und weil in diesen Zeiten das, was in einem Land geschieht, schnell Auswirkungen auf andere Länder hat, glauben wir, dass alle Menschen frei von Tyrannei und Unterdrückung leben sollten, sei es in Form von politischer Unterdrückung, wirtschaftlicher Sklaverei oder religiösem Fanatismus. Dieser Grundgedanke darf nicht nur in Worten bestehen, sondern muss durch Taten unterstützt werden: diplomatisch, wirtschaftlich und materiell."

In der Folge 15 der vierten Staffel von West Wing sagt Martin Sheen in der Rolle von Präsident Bartlet nach Recherchen der britischen Zeitung: "Wir sind überall für die Redefreiheit. Wir sind für die Freiheit, überall zu beten. Wir sind für die Freiheit zu lernen ... für alle. Und weil man in unserer Zeit in seinem Land eine Bombe bauen und sie in mein Land bringen kann, geht es mich sehr wohl etwas an, was in deinem Land vor sich geht. Und so sind wir für die Freiheit von Tyrannei, überall, ob in Form von politischer Unterdrückung ... oder wirtschaftlicher Sklaverei ... oder religiösem Fanatismus ... Diesem grundlegenden Gedanken kann nicht nur mit unserer Unterstützung begegnet werden. Ihr muss mit unserer Stärke begegnet werden: diplomatisch, wirtschaftlich, materiell."

Unterschied zum TV-Präsident

Der Vorfall ist nicht ohne Ironie: Während Milei als harter Rechtspolitiker gilt, der sich gerne mit Donald Trump, Elon Musk und Viktor Orbán zeigt, ist der fiktive TV-Präsident eher für seine fortschrittliche Politik bekannt.

Ganz neu ist es nicht, dass Politiker sich von TV-Serien inspirieren lassen. So soll die britische Premierministerin Theresa May ebenfalls Teile aus "West Wing" übernommen haben, auch wenn dies offiziell verneint wurde.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie wurde der argentinische Politiker Alejandro Torres gefilmt, wie er versuchte, die Wähler mit den Worten von Thomas J. Whitmore, dem fiktiven Präsidenten, der von Bill Pullman in dem Film Independence Day aus dem Jahr 1996 gespielt wurde, aufzumuntern.

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