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Deutsche Fregatte soll laut Bericht Kurs auf Straße von Taiwan nehmen


Provokation Chinas?
Deutsche Kriegsschiffe nehmen offenbar Kurs Richtung Taiwan

Von t-online, dpa
08.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Fregatte "Baden-Württemberg" (Typ F125) auf Erprobungsfahrt in der Nordsee: Wird sie die Taiwanstraße durchqueren?Vergrößern des Bildes
Die Fregatte "Baden-Württemberg" auf Erprobungsfahrt in der Nordsee: Wird sie die Taiwanstraße durchqueren? (Quelle: Bundeswehr/t-online)

Die Fregatte "Baden-Württemberg" macht sich auf den Weg nach Jakarta. Dabei wird sie offenbar auch die Taiwanstraße durchqueren – was China wohl nicht gerne sieht.

Zwei deutsche Kriegsschiffe werden in Kürze durch die Straße von Taiwan navigieren. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Trotz Warnungen aus Peking sollen die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Versorger "Frankfurt am Main" Mitte September die Meerenge passieren. Sie sollen sich bald auf den Weg von Südkorea nach Jakarta machen. Die Website "cruisingearth.com", auf der aktuelle Schiffspositionen dargestellt werden, zeigte die Schiffe in der Nacht zum Sonntag noch im Hafen in Seoul.

Laut dem Bericht sieht die Bundesregierung möglichen Protesten der chinesischen Regierung gelassen entgegen. Das Bundesverteidigungsministerium wollte sich zu den Plänen auf Nachfrage jedoch nicht äußern.

China verurteilt Provokationen

China beansprucht Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und betrachtet die Durchfahrt ausländischer Kriegsschiffe durch die Straße von Taiwan als Provokation. Die Volksrepublik hat in der Vergangenheit scharf auf ähnliche Aktionen reagiert, insbesondere wenn US-Schiffe die Region passierten.

Die Volksrepublik habe das Recht auf freie Schifffahrt stets respektiert, lehne es aber entschieden ab, dass ein Land im Namen der Freiheit der Schifffahrt China provoziere und seine Souveränität bedrohe, sagte Außenamtssprecher Lin Jian im Mai.

Peking schließt einen militärischen Einsatz nicht aus, um die Kontrolle über die Insel Taiwan zu erlangen. Taiwan hingegen weist die Ansprüche Chinas zurück und setzt auf Unterstützung der USA und ihrer Verbündeten.

Passage wäre erste deutsche Durchfahrt seit 2002

Der "Spiegel" schreibt weiter, dass die Bundesregierung die Passage nicht offiziell bei China ankündigen will – eine Vorgehensweise, die auch von den USA und anderen westlichen Nationen praktiziert wird. Diese Praxis soll verdeutlichen, dass die Durchfahrt durch die Meerenge als normaler Schiffsverkehr betrachtet wird und keinen besonderen diplomatischen Vorfall darstellt.

Im Juni vergangenen Jahres war ein amerikanisches Kriegsschiff durch die Taiwanstraße gefahren. Umgehend näherte sich ein chinesisches Schiff und unternahm gefährliche Manöver, wie Videoaufnahmen der US Navy zeigten.

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Sollte die Passage tatsächlich stattfinden, wäre es das erste Mal seit 2002, dass Schiffe der deutschen Marine durch die Straße von Taiwan fahren. Dies könnte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen China und westlichen Ländern weiter belasten, insbesondere angesichts der militärischen Spannungen im Indopazifik.

Im August hatte Flottillenadmiral Axel Schulz, Kommandeur des deutschen Marineverbands im Indopazifik, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, dass die Schiffe noch auf Anweisungen aus Berlin warten. Eine Durchfahrt durch die Straße von Taiwan wäre ein starkes Signal der deutschen Regierung in der geopolitisch sensiblen Region.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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