Größte Übung seit 20 Jahren Militärs wollen Zehntausende britische Reservisten mobilisieren
Die britische Armee plant offenbar die größte Mobilisierungsübung der Reservisten seit 20 Jahren. Mehr als 10.000 Reservisten sollen einem Bericht zufolge ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen.
Britische Militärchefs planen laut "Daily Mail" die größte Mobilisierungsübung der britischen Reserve seit 20 Jahren. Ziel ist es demnach, die Einsatzbereitschaft von mehr als 10.000 Reservisten – auch bekannt als "Wochenendkrieger" – zu überprüfen. Diese Übung soll im September stattfinden und wird von hochrangigen Offizieren in Andover, Hampshire, koordiniert.
General Sir Patrick Sanders, Chief of the General Staff (Chef des Generalstabs), sagte der Zeitung, das Vereinigte Königreich solle angesichts der russischen Aggression in Osteuropa Schritte unternehmen, um die Gesellschaft auf einen Krieg vorzubereiten. Er betonte die wachsende Bedrohung durch Russland und forderte die britischen Behörden auf, die Nation zu mobilisieren.
Die derzeitige Stärke der Armee-Reserve beträgt 26.240 Soldaten, was einen Rückgang von 4,8 Prozent in den vergangenen 12 Monaten darstellt. Soldaten aus spezialisierten medizinischen, Infanterie- und Spezialeinheiten werden gebeten, sich für einen sechsmonatigen Einsatz freiwillig zu melden. Ziel ist es, eine Reserve von 10.000 Soldaten zu sichern, die im Krisenfall die reguläre Armee unterstützen können.
Armeechef: "Wir werden nicht immun sein"
Ein hochrangiger Offizier in Andover erklärte gegenüber der "Daily Mail", dass die Übung darauf abziele, festzustellen, wie viele Reservisten bereit seien, sich zu mobilisieren. "Das ist die erste große Mobilisierungsübung seit dem Irak-Krieg vor über 20 Jahren und es ist wichtig zu bewerten, was die Reserve der Armee im Bedarfsfall leisten kann", sagte er.
General Sanders forderte zudem, die britische Armee auf 120.000 Soldaten zu vergrößern, indem Reserven und strategische Reserven integriert werden. "Wir werden nicht immun sein und müssen uns als 'Vorkriegs-Generation' entsprechend vorbereiten – das ist eine Aufgabe für die gesamte Nation", sagte er.
Der britische Premierminister Rishi Sunak und seine Regierung hatten Sanders' Forderungen zunächst zurückgewiesen. Im Mai erklärte Sanders erneut, die Welt stehe "kurz vor einer gefährlichen nuklearen Eskalation", wie sie zuletzt während der Kubakrise gesehen wurde. Diese Woche wird Sanders, der für seinen klaren Ansatz bekannt ist, die Armee verlassen.
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